Wir haben Singles anhand der Beantwortung vieler Fragen statistisch in vier große Gruppen geteilt, für die jeweils besondere Herausforderungen und Empfehlungen bei der Partnersuche gelten. Sie werden Ihre Partnersuche effektiver betreiben können, wenn Sie wissen, zu welcher Gruppe Sie gehören.
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Warum bin ich Single?
Erkenntnisse aus der Analyse von 11269 partnersuchenden Singles
11269 partnersuchende Singles im Alter von 18 bis 85 haben sich bisher an unserem ▶ Test “Warum bin ich Single?” beteiligt. Der Test erfasst zehn mögliche, frei kombinierbare Erklärungen dafür, dass wir aktuell partnerlos sind:
- Zufriedenheit mit dem Single-Dasein
- Andere Prioritäten
- Hohe Ansprüche
- Hemmungen
- Barrieren/Hindernisse
- Negative Erfahrungen/Befürchtungen
- Mangel an Liebesgefühlen
- Sexuelle Schwierigkeiten
- Interesse an sexueller Unverbindlichkeit
- Überzeugung keine Einflussmöglichkeit (Zufall)
Theoretisch sind alle Kombinationen dieser zehn Aspekte möglich. Aber typischerweise gehen bestimmte Merkmale eher miteinander zusammen, während sich andere Merkmale eher ausschließen.
Uns hat also nun interessiert, in welche Gruppen oder Cluster sich nun tatsächlich die 11269 partnersuchenden Singles unterteilen, die bereits am Test teilgenommen haben – nicht nur rein aus theoretischem Erkenntnisgewinn heraus, sondern vor allem auch, um:
- auf einer allgemeineren Ebene besser verstehen zu können, warum sich manche unserer Mitglieder leicht und andere schwer tun bei der Partnersuche.
- je nach Gruppe wirksame Strategien identifizieren und empfehlen zu können, die die Partnersuche erleichtern können.
Genau hierum geht es in diesem Artikel.
Vier Cluster partnersuchender Singles
Die Methodik der Analyse
Mithilfe von drei verschiedenen Verfahren der statistischen Gruppeneinteilung (Two-Way-Clusteranalyse, K-Means-Clusteranalyse, hierarchische Clusteranalyse nach Ward) konnten wir über die Daten unserer 11269 Teilnehmenden eine jeweils in hohem Ausmaß miteinander übereinstimmende Vier-Gruppen-Lösung erzielen.
Sehr ähnlich waren die Ergebnisse zudem zwischen den verschiedenen Geschlechtern sowie bei jüngeren und älteren Teilnehmenden.
Diese Robustheit der Ergebnisse spricht für ein hohes Vertrauen, welches wir in die Unterteilung partnersuchender Singles in die folgenden vier Gruppen haben können. Das sind die vier Gruppen, die ich nachfolgend in der Reihenfolge ihrer Gruppengröße vorstelle:
- Gruppe I: Keine Blockaden bei der Partnerfindung
- Gruppe II: Sexinteresse bei Bindungszweifeln
- Gruppe III: Hohe Barrieren und Hemmungen
- Gruppe IV: Sexuelle Probleme bei romantischem Desinteresse
Keine Blockaden bei der Partnerfindung
40,8 % gehören dieser Single-Gruppe an.
Charakteristika und Besonderheiten dieser Gruppe
Diese Gruppe kennzeichnet sich inhaltlich dadurch, dass diese Partnersuchenden keine Probleme, Blockaden oder Faktoren aufweisen, die dazu beitragen, dass sie Single bleiben. Diese Singles werden von der Partnerfindung nicht abgehalten durch andere Prioritäten, übermäßig hohe Ansprüche, Hemmungen (Selbstunsicherheit), subjektiv als Barrieren/Hindernisse erlebte Einflüsse (z. B. Handicaps, wirtschaftliche Probleme), blockierende negative Vorerfahrungen oder Befürchtungen bezüglich der Partnersuche oder bezüglich Beziehungen, Unvermögen, Liebesgefühle zu erleben, sexuelle Probleme oder polygame, rein sexuelle Interessen an wechselnden Partner:innen.
Mitglieder dieser Gruppe weisen folgende weitere Besonderheiten im Vergleich zu den anderen Singles auf:
- Stärkere Motivation, eine Beziehung zu finden: Die Betreffenden berichten seltener, dass sie mit ihrem Single-Dasein so glücklich und zufrieden sind, dass sie eine Beziehung nicht brauchen.
- Höhere Zufriedenheit mit Gleichklang: Diese Mitglieder geben häufiger als andere Mitglieder an, mit Gleichklang zufrieden oder eher zufrieden zu sein.
- Kürzere Single-Zeit: Die bisherige Single-Zeit ist bei dieser Gruppe im Durchschnitt geringer als bei den anderen Singles.
- Seltener Absolute-Beginner: Seltener als bei den anderen Singles berichten die Betreffenden, noch niemals eine partnerschaftliche Beziehung gehabt zu haben.
- Bessere Befindlichkeit: Mitglieder dieser Gruppe schildern seltener depressive Verstimmungen.
- Positivere Beziehungserfahrungen: Vorherige toxische oder traumatische Beziehungen werden seltener geschildert.
- Bindungssicherheit: Ängstlich-klammernde und Distanz suchende/Nähe vermeidende Muster werden seltener beschrieben.
- Zufriedenheit mit Vorschlagsanzahl: Die Anzahl der erhaltenen Vorschläge wird seltener als zu gering bezeichnet.
- Offenheit für räumliche Distanz: Die Bereitschaft, eine Beziehung auch in geografischer Distanz zu beginnen, ist höher als bei den anderen Singles.
- Funktionales Online-Dating: Die Betreffenden sehen Online-Partnersuche positiver, sind häufiger bereit, selber Erstnachrichten zu schreiben, setzen sich weniger unter Druck, sind gelassener und geduldiger bezüglich der Ergebnisse der Online-Partnersuche.
- Erfolgskurs: Mitglieder dieser Gruppe befinden sich bereits häufiger aktuell in der Phase des Beziehungsaufbaus, schildern einen aussichtsreichen Kontakt oder haben bereits während ihrer aktuellen Online-Suche Freundschaften oder Projekte gefunden.
- Geschlecht/Gender: Männer und Frauen sind in diesem Cluster ausgeglichen, nicht binäre Personen sind unrerepräsentiert.
Empfehlungen für Singles ohne besondere Blockaden oder Probleme
Gehören Sie dieser Gruppe an, sind die Voraussetzungen besonders hoch, dass Ihnen die Partnerfindung in vorhersehbarer Zeit gelingen wird. Im ▶ Einzelcoaching begegne ich Mitgliedern dieser Gruppe nur eher selten. Ist dies dennoch der Fall, lassen sich meistens recht schnell weitere Optimierungsfaktoren für die Partnersuche identifizieren und umsetzen, wie z. B. die Ausdehnung des Suchradius, die Erhöhung der Erstnachrichtenquote, beschleunigte Verabredungen oder der Schutz vor Ablenkung durch zu viele sich vertiefende Kontakte.
Gruppe II: Sexinteresse bei Bindungszweifeln
32,7 % gehören Single gehören dieser Gruppe an.
Charakteristika und Besonderheiten dieser Gruppe
Ich empfinde es als interessant, dass diese Gruppe die zweitgrößte Single-Gruppe ist und tatsächlich mit fast einer von drei Single-Personen fraglos einen substanziellen Anteil an den Singles umfasst.
Diese Gruppe kennzeichnet sich insbesondere durch zwei Hauptunterschiede von den anderen Singles:
- Es wird ein ausgeprägtes Interesse an sexuellen Kontakten zu wechselnden Personen beschrieben, ohne mit diesen eine Bindung eingehen zu wollen.
- Die Betreffenden zweifeln daran, tatsächlich anhaltende und nachhaltige romantische Liebesgefühle zu entwickeln.
Die Mitglieder dieser Gruppe geben seltener an, an sexuellen Problemen zu leiden. Sie berichten auch seltener über innere oder äußere Barrieren, die aus möglichen Handicaps, Erkrankungen oder wirtschaftlichen Problemen resultieren könnten. Sie sind mit ihrem Single-Dasein häufiger glücklich und ausgefüllt, haben andere Prioritäten, als nach einer Beziehung zu suchen und stellen – sollte es zu einer Beziehung kommen – besonders hohe Anforderungen an die Partner:innen (Aussehen, Status etc.). Bezüglich der Partnersuche berichten sie häufiger von negativen Erfahrungen und Befürchtungen.
Mitglieder dieser Gruppe weisen folgende weitere Besonderheiten im Vergleich zu den anderen Singles auf:
- Bindungsvermeidung: Die Betreffenden schildern häufiger, Nähe als beengend zu erleben und legen Wert auf Unabhängigkeit und Distanz.
- Toxische Beziehungen: Es werden häufiger Erfahrungen mit toxischen und traumatischen Beziehungen berichtet.
- Wert auf geografische Nähe: Gesucht werden vorwiegend Personen, die in direkter Wohnortnähe ansässig sind.
- Dysfunktionales Online-Dating: Weniger Eigeninitiative und weniger Geduld.
- Seltener auf Erfolgskurs: Die Betreffenden schildern seltener, sich in der Phase des Beziehungsaufbaus zu befinden, einen aussichtsreichen Kontakt zu haben, während ihrer aktuellen Online-Suche Freundschaften oder Projekte gefunden zu haben.
- Unzufriedenheit mit Gleichklang: Die Betreffenden geben etwas öfter an, unzufrieden oder eher unzufrieden mit Gleichklang zu sein.
- Jüngeres Lebensalter: Mitglieder dieser Gruppen tendieren dazu, jünger zu sein.
- Geschlecht/Gender: Die Geschlechter/Gender sind in diesem Cluster im Wesentlichen ausgeglichen. Die eher erwartete Überrepräsentanz von Männern zeigt sich nicht.
Empfehlungen für Singles mit Sexinteresse bei Bindungszweifeln
Die Befragten befinden sich mehrheitlich auf Partnersuche, zeigen aber starke Ambivalenzen bezüglich ihres Bindungswillens.
Gehören Sie dieser Gruppe an, ist es hilfreich, wenn Sie noch einmal in sich gehen, um Ihren tatsächlichen Wunsch nach einer Beziehung zu reflektieren. Möchten Sie eine Beziehung und warum? Schließen Sie Ihre Augen und stellen Sie sich diese Fragen, registrieren Sie die automatisch kommenden Antworten, um über sie nachzudenken.
- Lautet die Antwort „nein“, sollten Sie diese Antwort für die aktuelle Zeit schlichtweg annehmen. Gehen Sie offen mit Ihrer Suche nach unverbindlichen Sexkontakten um, um Menschen zu begegnen, die ein ähnliches Interesse erleben, sodass die Bedürfnisse kompatibel sind und keine toxischen Konstellationen entstehen.
- Lautet die Antwort „ja“, könnten für Sie alternative Beziehungsmodelle auf der Basis von konsensueller Nicht-Monogamie (offene Beziehung, polyamore Beziehungen, Swinger-Beziehungen) die richtige Wahl sein. Wir raten zu einer klaren Suche und erneut zu kompletter Offenheit, damit eine werthaltige Beziehung entstehen kann und sich negative Erfahrungen nicht wiederholen.
Machen Sie sich aber auch klar, dass bei jeder Form von Beziehungsfindung Eigeninitiative und Engagement erforderlich sind. Wenn es nicht nur um Sex gehen soll, lohnt es sich auch, den räumlichen Suchradius auszudehnen, gerade wenn Sie nach alternativen Beziehungsformen suchen, für die im Durchschnitt bei den meisten Partnersuchenden eine geringere Bereitschaft besteht.
Sie erhalten keine eindeutige Antwort „ja“ oder „nein“?
Im Coaching beobachte ich bei entsprechenden Konstellationen oftmals im Kontext von Tiefenanalysen Ambivalenzen und Befürchtungen, die bis in die Kindheit zurückreichen können. Durch eine Annahme der Ambivalenz und eine reflektierte Prioritätensetzung lassen sich daraus ergebene Blockaden oftmals auflösen, sodass Beziehungsfindung und befriedigende Beziehungsführung möglich werden.
Gruppe III: Hohe Barrieren und Hemmungen
14,4 % gehören dieser Gruppe an.
Charakteristika und Besonderheiten dieser Gruppe
Mit weitem Abstand treten bei dieser Gruppe Barrieren und Hindernisse häufiger auf als in den anderen Gruppen. Als Barriere und Hindernis werden dabei Handicaps, Erkrankungen oder auch wirtschaftliche Probleme nur dann gewertet, wenn die Teilnehmenden selbst sagten, dass diese sich als Barriere und Hindernis auf ihre Partnersuche auswirken.
Es folgen das im Vergleich zu den restlichen Singles häufigere Auftreten von innerpsychischen Hemmungen (Selbstunsicherheit), negativen Erfahrungen und Befürchtungen sowie (aber deutlich geringer als bei der nächsten Gruppe) sexuellen Problemen.
Demgegenüber schildern die Mitglieder dieser Gruppe eher keine Zufriedenheit mit dem Single-Leben, keinen Mangel an Liebesgefühlen, keine anderen Prioritäten, keine hohen Ansprüche, und sie halten die Partnerfindung auch eher nicht für zufallsbedingt. Diese Aspekte unterscheiden diese Gruppe in hohem Ausmaß von der folgenden vierten Gruppe.
Mitglieder dieser Gruppe zeigen folgende weitere Besonderheiten im Vergleich zu den anderen Singles:
- Längere Single-Zeit: Die bisherige Single-Zeit ist bei dieser Gruppe im Durchschnitt erhöht, aber kürzer als bei der folgenden vierten Gruppe.
- Häufiger Absolute-Beginner: 21,6 % hatten noch nie eine Beziehung, was deutlich höher ist als bei den anderen Singles, aber weniger als bei der folgenden vierten Gruppe.
- Schlechtere Befindlichkeit: Mitglieder dieser Gruppe schildern mit Abstand im Vergleich zu den drei anderen Gruppen die größte Häufigkeit von depressiven Beschwerden.
- Unsichere Bindung: Deutlich häufiger tritt sowohl die vermeidende Bindung (Vermeidung von Nähe), die ängstlich-klammernde Bindung als auch die desorganisierte Bindung auf, die beide miteinander im Widerspruch stehende Komponenten hochgradig dynamisch miteinander vereint.
- Dysfunktionales Online-Dating: Es werden häufiger Vorbehalte gegen das Online-Dating geschildert, und die Eigeninitiative ist geringer.
- Zufriedenheit mit Vorschlagsanzahl: Mitglieder dieser Gruppe sind zufriedener mit der Vorschlagsanzahl bei Gleichklang als andere Singles.
- Seltener auf Erfolgskurs: Die Betreffenden schildern seltener, sich in der Phase des Beziehungsaufbaus zu befinden, einen aussichtsreichen Kontakt zu haben, während ihrer aktuellen Online-Suche Freundschaften oder Projekte gefunden zu haben.
- Geschlecht/Gender: Männer und nicht binäre Personen sind in diesem Cluster überrepräsentiert.
Empfehlungen für Singles mit besonderen Barrieren und Hemmungen
Entscheidend ist, dass Barrieren nur Barrieren sind, wenn sie als solche erlebt werden. Es ist wichtig, dass Sie sich dies bewusst machen. Sachlage ist, dass z. B. Menschen mit der exakt gleichen Behinderung gibt, wo die einen diese als Barriere erleben und die anderen nicht. Ein Grund für die Barrierewirkung sind sicherlich Ablehnungen und Zurückweisung, was auch damit zusammenpasst, dass Mitglieder dieser Gruppe vermehrt über negative Erfahrungen und Befürchtungen berichten.
Jedoch berichten auch viele andere Singles, die keine Behinderung oder Erkrankung haben, die nicht in prekären finanziellen Verhältnissen leben, von negativen Erfahrungen. Haben wir aber eine Behinderung oder Erkrankung, neigen wir dazu, negative Erfahrungen vorwiegend mit dieser zu erklären. Dies kann zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung werden, weil wir uns dadurch (unbewusst oder bewusst) so verhalten, dass im Ergebnis unsere Beziehungsfindung erschwert wird.
Tatsache ist, dass Menschen mit allen Arten von Behinderungen, Erkrankungen oder sonstigen Erschwernissen wie wirtschaftliche Schwierigkeiten Partnerschaft finden können und dies auch tun. Es ist essentiell, dass Sie sich dies bewusst machen.
Der nächste Part besteht darin, einen selbstsicheren Umgang mit der vermeintlichen Barriere zu erlernen und aktiv in das Online-Dating hineinzugehen. Bei vielen dauert das Online-Dating länger, manchmal mehrere Jahre. Es bedeutet nicht, dass es an Ihrer Person liegt oder liegen muss. Es kann allen so gehen.
Das Interesse, die Bereitschaft und die Fähigkeit für eine Beziehung sind bei Ihnen vorhanden. Das sind alles Ressourcen. Nun geht es darum, sich mit den Hemmungen und Barrieren auseinanderzusetzen und sich genau so zu verhalten, wie es die Hemmungen und Barrieren „nicht wollen“. Denn so gewinnen wir durch Übung an Selbstsicherheit; Hemmungen und Barrieren lösen sich auf.
Bei Gleichklang unterstützen wir Ihre Suche gezielt durch das Akzeptanz-Matching. Sie können festlegen, dass vorgeschlagene Mitglieder Ihrer Barriere oder Ihrem Hindernis gegenüber aufgeschlossen sein sollten. Zudem ist der vorgeschaltete Online-Kontakt ohnehin dazu geeignet, initiale Hemmungen und Schwellen zu reduzieren. Wenn Sie schrittweise sodann von Online zu Telefon, Video-Gespräch und realer Begegnung übergehen, werden Sie es am ehesten schaffen, Ihre Hemmungen zu meistern.
Gruppe IV: Sexuelle Probleme bei romantischem Desinteresse
12,1 % gehören dieser Gruppe an.
Charakteristika und Besonderheiten dieser Gruppe
Diese Gruppe kennzeichnet sich vor allem und mit weitem Abstand von allen anderen Singles und Gruppen durch stark erhöhte sexuelle Probleme. Diese können in Form von sexuellen Hemmungen, sexuellen Funktionsstörungen, aber auch in Form von Asexualität vorliegen. Asexualität ist eigentlich kein Problem, in diesem Kontext aber doch, weil die Teilnehmenden selbst diese als ein Problem bei ihrer Partnersuche schilderten und sich eine diesbezügliche Überlappung zwischen den Auswirkungen sexueller Probleme und Asexualität in den Daten zeigt.
Als zweitstärkste Besonderheit wird eine von den Teilnehmenden beschriebene geringere Fähigkeit beschrieben, Liebesgefühle zu entwickeln.
Es folgen Zufriedenheit mit dem Single-Dasein, psychisch-soziale Hemmungen, Barrieren/Hindernisse, negative Erfahrungen und Befürchtungen bezüglich Partnersuche und Beziehungen, andere Prioritäten, hohe Ansprüche und die häufiger vertretene Ansicht, dass Partnerfindung eine Frage des Zufalls sei. Das Interesse an unverbindlicher Sexualität ist reduziert.
Mitglieder dieser Gruppe zeigen weitere Besonderheiten im Vergleich zu den anderen Singles:
- Längere Single-Zeit: Die bisherige Single-Zeit ist bei dieser Gruppe im Durchschnitt am größten im Vergleich zu allen anderen Gruppen. (4.95)
- Häufiger Absolute-Beginner: 28,5 % hatten noch nie eine Beziehung, was doppelt so hoch ist wie bei den restlichen Singles.
- Schlechtere Befindlichkeit: Mitglieder dieser Gruppe schildern häufiger depressive Verstimmungen. (0,22)
- Weniger ängstliche Bindung: Es werden weniger Verlassensängste, Klammern und Eifersucht beschrieben.
- Ablehnung weiterer initialer räumlicher Distanz: Die Bereitschaft, eine Beziehung auch in geografischer Distanz zu beginnen, ist niedriger als bei den anderen Singles.
- Dysfunktionales Online-Dating: Die Betreffenden sehen die Online-Partnersuche negativer, sind seltener bereit, selber Erstnachrichten zu schreiben.
- Höheres Alter: Im Durchschnitt sind die Mitglieder dieser Gruppe etwas älter als die übrigen Singles.
- Geschlecht/Gender: Frauen und nicht-binäre Personen sind in dieser Gruppe überrepräsentiert.
Empfehlungen für Singles mit sexuellen Problemen oder romantischem Desinteresse
Gehören Sie dieser Gruppe an, ist es ratsam, wenn Sie reflektieren, ob die von Ihnen beschriebenen sexuellen Schwierigkeiten tatsächliche Schwierigkeiten sind im Sinne von sexuellen Funktionsstörungen (Erektionsstörung, Schmerzen, Orgasmusstörung etc.) und/oder starken sexuellen Hemmungen und Schamgefühlen – oder ob es sich um Asexualität oder Gray-Asexualität (keinen Wunsch nach sexueller Interaktion) handelt.
Im ersten Fall kann es helfen, sich Hemmungen in Gedanken zu stellen, über Erotik und Sex zu lesen, mit anderen über Sex zu sprechen und so zu sexpositiven Einstellungen zu gelangen. Sexuelle Funktionsstörungen werden so oft spontan besser. Auch kann über übende Selbstsimulation (z. B. mit Hegarstiften bei Vaginismus und anderen Schmerzen) eine Reduktion von Anspannung erfolgen. Genauso zentral ist es, zu erkennen, dass sexuelle Befriedigung nicht an bestimmte Funktionen oder Praktiken gebunden ist, sondern vielfältig erreicht werden kann. Enorm hilfreich ist es, bereits in der Phase der Partnerfindung über das eigene Erleben zu sprechen. Sie werden sich wundern, wie viele Verständnis zeigen und wie stark dies die Anspannung reduziert. Zudem gibt es medikamentöse Hilfsmittel, wie Viagra, deren Verwendung ebenfalls empfehlenswert ist. Leiden Sie stark und wollen die Sache angehen, kann auch eine Sexualtherapie zu positiven Ergebnissen führen.
Ist es Asexualität/Grayasexualität, ist der erste Schritt, sich klarzumachen, dass es völlig in Ordnung ist, keinen oder nur sehr selten Sex zu wollen. Dies braucht niemanden an einer romantischen Beziehung zu hindern, auch wenn nunmehr fraglos die Suche nach einem kompatiblen Partner oder einer kompatiblen Partnerin die entscheidende Herausforderung ist.
Ein dritter Aspekt besteht in der Reflexion über Ihre Liebesgefühle. Stellen Sie bei sich fest, dass Sie wirklich keine Beziehung wollen und ohne Beziehung glücklicher sind, ist das völlig in Ordnung. Suchen Sie sich gute Freund:innen. Bemerken Sie aber doch eine Sehnsucht nach Beziehung, kann es hilfreich sein, wenn Sie sich vor Augen führen, dass Beziehungen keineswegs immer oder meistens mit großen Gefühlen, Verliebtheit, der Wolke sieben beginnen. Viele Beziehungen starten sehr viel ruhiger und vertiefen sich von Sympathie zu inniger Verbundenheit. Voraussetzung ist, dass wir einem solchen Prozess eine Chance geben.
Bei Gleichklang unterstützen wir Ihre Suche auf vielfältige Art und Weise:
- Sie können angeben, dass Akzeptanz für sexuelle Funktionsstörungen notwendig ist.
- Ein langsamer Beginn der Sexualität kann von Ihnen in den Suchkriterien festgelegt werden.
- Sie können sexuelles Experimentieren verneinen.
- Sie können nach Personen suchen, die an einer Beziehung ohne Sex interessiert sind.
Zu welcher der vier Gruppen gehöre ich?
Anhand der in diesem Artikel beschriebenen Besonderheiten der jeweiligen vier Gruppen werden Sie sich selbst bereits recht gut zuordnen können. Bedenken Sie aber auch, dass solche Klassifikationen immer Vereinfachungen sind. Sie sind für uns besonders hilfreich, wenn wir sehr gut in das Zentrum einer Gruppe passen. Sind wir aber am Rand oder zwischen den Gruppen angesiedelt, ist es komplizierter.
Es macht aber auf jeden Fall Sinn, über die eigene Gruppe nachzudenken und sich sodann an den Empfehlungen zu orientieren, die für jede Gruppe gegeben wurden.
Aktuell sind wir bei Gleichklang dabei, einen Test zu entwickeln, der eine direkte Zuordnung zu den vier Gruppen vornehmen wird. Sobald der Test zur Verfügung steht, sagen wir Bescheid.
Unser Beitrag bei Gleichklang
Unser Beitrag bei Gleichklang besteht darin, unsere Mitglieder zu ermutigen, ihre jeweiligen Besonderheiten zu reflektieren und Ihnen Ratschläge und Strategien an die Hand zu geben, wie sie mit diesen Besonderheiten möglichst gut umgehen können.
Der zweite Beitrag von uns besteht in unserem Matching, mit dessen Hilfe eine Reihe von Schwierigkeiten und Kollisionen umschifft werden können. Dadurch möchten wir allen eine Partnersuche mit Gelassenheit und Effektivität möglich machen.
Zusammenfassung: Warum bin ich Single? Erkenntnisse aus einer Analyse
Grundlage
Der Artikel basiert auf der Analyse von 11.269 Teilnehmenden des Tests „Warum bin ich Single?“. Der Test untersucht zehn mögliche Gründe für Partnerlosigkeit. Mithilfe statistischer Verfahren wurden vier Gruppen von Singles identifiziert, die sich durch spezifische Merkmale und Herausforderungen auszeichnen.
Die vier Gruppen und ihre Charakteristika
- Keine Blockaden für die Partnerfindung (40,8 %):
Singles dieser Gruppe haben keine erkennbaren Hindernisse, die ihre Partnersuche erschweren. Sie sind motiviert, offen und positiv gegenüber Online-Dating eingestellt. Ihre Erfolgschancen gelten als besonders hoch. - Sexinteresse bei Bindungszwweifeln (32,7 %):
Diese Gruppe zeigt ein starkes Interesse an unverbindlichen sexuellen Kontakten, während die Betreffenden an ihren nachhaltigen Liebesgefühlen und ihrem Bindungsvermögen zweifeln. Negative Beziehungserfahrungen und Bindungsvermeidung sind häufig. - Hohe Barrieren und Hemmungen (14,4 %):
Diese Gruppe ist geprägt von psychischen Hemmungen, negativen Erfahrungen und Lebenssituationen, wie Handicaps oder wirtschaftlichen Problemen, die von den Betreffenden als Barrieren für ihre Partnerfindung erlebt werden. Die Single-Zeit ist oft lang, depressive Verstimmungen treten häufiger auf. - Sexuelle Probleme bei romantischem Desinteresse (12,1 %):
Diese Singles leiden unter sexuellen Funktionsstörungen oder sexuellen Hemmungen oder schildern alternativ eine Asexualität. Sie schildern aber ebenfalls oft Schwierigkeiten, Liebesgefühle zu entwickeln. Die Partnersuche ist häufiger von geringer Eigeninitiative geprägt.
Empfehlungen für die vier Gruppen
- Empfehlungen für Gruppe 1 (Keine Blockaden):
Besondere Empfehlungen sind für diese Gruppe nicht erforderlich. Im Einzelfall können jedoch hilfreich sein:- Häufigeres Initiieren von Erstnachrichten.
- Ausdehnung des geografischen Suchradius.
- Empfehlungen für Gruppe 2 (Sexinteresse bei Bindungszweifeln):
- Offene Kommunikation mit anderen Suchenden, um kompatible Personen zu finden und schmerzhafte Konflikte zu vermeiden.
- Reflexion der eigenen Beziehungswünsche: Bei Wunsch nach Beziehung können alternative Modelle wie offene oder polyamore Beziehungen hilfreich sein.
- Eigeninitiative und Engagement sind besonders wichtig, insbesondere bei der Suche nach alternativen Beziehungsformen, die seltener gesucht werden.
- Empfehlungen für Gruppe 3 (Hohe Barrieren und Hemmungen):
- Handicaps oder wirtschaftliche Schwierigkeiten müssen keine Barrieren sein; ein selbstsicherer Umgang mit diesen ist entscheidend.
- Training und Übung von Selbstsicherheit und souveränem Auftreten.
- Gleichklang bietet gezielte Suchkriterien an, die es ermöglichen, nach Personen zu suchen, die Akzeptanz für solche Herausforderungen aufweisen.
- Empfehlungen für Gruppe 4 (Sexuelle Probleme bei romantischem Desinteresse):
- Gezielt nach Personen suchen, die keinen Sex in einer Beziehung wünschen.
- Gleichklang bietet spezifische Suchkriterien, um solche Menschen leichter zu finden.
- Reflexion der Ursachen der sexuellen Situation, ob diese durch Hemmungen/sexuelle Funktionsstörungen oder durch Asexualität bedingt ist. Im ersteren Fall können sexuelle Hemmungen abgebaut, sexpositive Einstellungen erworben und sexuelle Funktionsstörungen überwunden oder gemanagt werden. Im weiteren Fall ist es wichtig, die eigene Asexualität anzunehmen.
Was Gleichklang möglich macht
Gleichklang unterstützt Singles durch ein psychologisch fundiertes Matching-System, das individuelle Bedürfnisse berücksichtigt. Mitglieder werden ermutigt, über ihre Herausforderungen zu reflektieren und diese konstruktiv in die Partnersuche einzubringen. Spezielle Suchkriterien wie das Akzeptanz-Matching oder die Berücksichtigung sexueller Besonderheiten ermöglichen ein zielgerichtes Vorgehen, um kompatible Partner:innen zu finden und eine gelassene, effektive Suche zu fördern.
Wir gehen bei Gleichklang gerne mit Ihnen gemeinsam den Weg zu einem passenden Menschen für Ihr Beziehungsglück:
▶ Zur Beziehungssuche bei Gleichklang!
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Sehr interessanter Bericht. Leider finde ich mich in keiner der genannten Gruppe wieder. Bin gespannt auf den angekündigten Test.
Wie würdest Du die Situation denn bei Dir beschreiben? Es gibt ja die Gruppe ohne Besonderheiten und dann drei Gruppen mit Orientierung zu unverbindlicher Sexualität, sexuellen Problemen oder Asexualität sowie Hemmungen/Barrieren. Was fehlt nach Deinem Erleben? Wobei es natürlich tatsächlich so ist, dass solche Gruppierungen immer eine Vereinfachung sind und für einzelne, die an den Rändern stehen oder zwischen den Gruppen, nicht zutreffen. Wenn Du in keine Gruppe prägnant passt, ist vermutlich der aktuelle Test mit den 10+1 Dimensionen für Dich der beste Weg, um ggf. auf einige für Dich interessante Aspekte zu stoßen. Grundsätzlich sind Klassifizierungen in eine kleine Anzahl von Gruppen vorwiegend für die hilfreich, die auch im Zentrum solch einer Gruppe liegen, während für die anderen Verfahren, die die Ausprägung in einer größeren Anzahl an Dimensionen rückmelden, hilfreicher sind. Bei dem neuen Test werden wir daher auch nicht alle Teilnehmenden in einer der vier Gruppen zuweisen, sondern nur die, wo es auch wirklich gut nach dem Antwortmuster passt.
Hallo, ich ordne mich der Gruppe 3 zu. Bei mir ist die Situation, dass ich noch nie eine Freundin hatte und nun 28 Jahre alt bin. Ich habe tatsächlich innere Barrieren. Ich bin sozial nicht sonderlich gut aufgestellt. Mir fehlt wohl die Fähigkeit, Freundschaften über Vereine oder sonstige Gelegenheiten zu knüpfen. Es schwingt bei mir immer die Angst mit, abgelehnt zu werden, weil ich zu still bin, da ich keine interessanten Gesprächsthemen zu bieten habe. Dabei würde ich mich nicht explizit als introvertiert oder extrovertiert einordnen, sondern zeige Merkmale beider Eigenschaften.
Mein Mangel an sozialen Kontakten (ich habe praktisch keine Freunde), meine völlig fehlende Beziehungserfahrung, meine fehlenden Gelegenheiten und meine dadurch entstehenden inneren Barrieren hindern mich daran, es mit der Online-Suche mal auszuprobieren. Ich sehe darin keine Aussicht auf Erfolg. Ich frage mich, welche normale für mich passende Frau würde denn einen Mann daten, der keine Freunde hat? Ausgeschlossen.
Meine persönliche Beschreibung hier soll eher als Vorschlag gewertet werden, in die Gruppe 3 noch expliziter aufzuführen, dass dort auch diejenigen zu finden sein könnten, die auch außerhalb der Partnersuche einen Mangel an sozialer Interaktion (keine Freunde und Schwierigkeiten, diese aufzubauen) haben.
Danke, dass Du Deine Schilderungen mit uns teilst. Deine Schilderungen passen in der Tat zur Gruppe 3. In unserer aktuellen Datenerhebung haben wir wenig außerhalb von Beziehungen abgefragt, wobei aber Depressivität z. B. mit erhoben wurde und die ist erhöht. Es ist sicherlich richtig, dass es bei vielen (aber nicht allen) Mitgliedern der Gruppe 3 auch auf außer-partnerschaftliche Kontakte generalisiert. Grundsätzlich denke ich, dass gerade bei der Zugehörigkeit zur Gruppe 3 das Online-Kennenlernen Sinn ergeben und einen Teil der Probleme mindern kann. Das gilt gerade auch dann, wenn bestimmte Aspekte (z. B. prekäre wirtschaftliche Situation) etc. teilweise durch unseren Matching-Algorithmus in ihren Auswirkungen auf mögliche Ablehnung gemindert werden können. Wir sehen bei uns schon, dass Mitglieder mit Barrieren und auch Mitglieder mit seelischen Erkrankungen recht oft Partnerschaften und Freundschaften finden. In Deinem Fall ist neben der Partnersuche gerade die Freundschaftssuche ebenfalls sinnvoll.
Wenn Du aber den Eindruck hast, Du kommst mit der Suche nach Beziehungen insgesamt im Leben an keiner Stelle weiter, könnte für es für dich hilfreich sein, Dir auch psychotherapeutische Hilfe zu suchen.
Ich finde mich auch nicht so richtig in einer der Gruppen wieder. Am ehesten in Gruppe 1 vielleicht. Ich bin aber z.B. absoluter Beginner.
Was bedeuten eigentlich die Klammerzahlen bei Gruppe IV z.b. bei “Längere Single-Zeit” ?
Warum haben eigentlich Asexuelle Menschen eine bessere Vermittlungsrate trotz weniger Vorschläge?
Ich würde jetzt vermuten, dass aufgrund von fehlender Sexualität keine nennenswerten Ansprüche an das Aussehen gestellt werden, was das größte Hemmnis beim Online-Dating ist.
Oh, die Klammerzahlen habe ich übersehen, sie dienten mir zur Orientierung bei der Sortierung der Befunde. Für Leser:innen sind sie nicht interessant. 4,95 bei Dauer des Single-Lebens ist z.B. der Mittelwert der Gruppe III auf der sechsstufigen Erhebungsskala von “in Beziehung” (1) bis hin zu “noch nie in Beziehung” (6) Der Durchschnitt der Gruppe liegt insofern bei der fünften Antwortkategorie “drei oder mehr Jahre Single”.
Asexuelle machen bei der Suche übrigens durchaus ebenfalls körperliche Einschränkungen. Ich denke, ihr relativ hoher Erfolg bei der Partnersuche liegt paradoxerweise daran, dass asexuelle Personen schwer zu finden sind und wenn dann doch jemand vorgeschlagen werden kann, dann ist die Motivation hoch, sich tatsächlich kennenzulernen. Vermutlich hast Du aber recht, dass wenn dann ein Kennenlernen stattfindet, körperliche Merkmale weniger stark gewichtet werden. Wir haben das noch gar nicht umfassend untersucht, werden wir noch tun.
Übrigens gehören Asexuelle, die bisher NICHT gefunden haben, im Durchschnitt zu unseren am meisten unzufriedenen Mitgliedern, eben weil die Zufriedenheit (anders als der Erfolg) auch von der Vorschlagsanzahl abhängt.
Hattest Du im Test “Warum bin ich Single? in einer der 10+1 Dimensionen stärkere Ausschläge? Vielleicht ist bei Dir eher eine Konfiguration aussagekräftig als ein einzelnes Gruppen-Label.
“Hattest Du im Test “Warum bin ich Single? in einer der 10+1 Dimensionen stärkere Ausschläge?”
Hemmungen und Selbstzweifel (Starker Ausschlag)
Zufriedenheit mit dem Single-Dasein (Mittlerer Ausschlag)
Du passt dann wirklich nicht eindeutig in eine der Kategorien hinein, oder scheinst zwischen Gruppe I und Teilaspekten von Gruppe III zu schwanken. Was sich vermuten lassen könnte ist, dass die Zufriedenheit mit dem Single-Dasein (was ja nichts Schlechtes ist) die Motivation senken könnte, sich an einer Minderung der Selbstzweifel und Hemmungen zu arbeiten und sich auf eine Beziehung einzulassen.
Ich kann mich gut in dem was Micha geschildert hat wiederfinden. Still bin ich auch, mit dem Unterschied, dass ich Freundschaften habe und auch halten kann. Allerdings hängt das auch von der Bereitschaft des Gegenübers ab, diese aufrechtzuerhalten. Wie die Freundschaften entstehen, kann ich aber nicht genau sagen. “Vor Ort” lebe ich quasi in einer eigenen Welt, abgekapselt, ich möchte mich eben niemandem aufdrängen. Das ist mir echt unangenhem, das zu empfinden, wenn ich unter Leuten bin. Ich mag es daher auch nicht, im Mittelpunkt zu stehen. Aber das bin ich und bin mit mir im Reinen. Jeder der mich kennt, kennt mich nicht anders. Doch das erste “sich auf mich einlassen”, ist die Größte Hyrde, die mir entgegenschlägt.
Ansonsten fühle ich mich auch in keiner dieser Gruppen heimisch. Bei dem Test kam zwar Hemmungen und Zufall als Ursache heraus, aber es gibt keinen Zufall und wenn es für mich keine Barrieren sind, dann bleiben es scheinbar dennoch welche für meine Kontaktvorschläge, trotz Matching-Algorithmus. Sofern es damit assoziiert wird.
Am ehesten käme noch Gruppe I für mich in Frage, doch die Empehlungen wirken bei mir nicht. Ich kann weder die Erstnachrichtenquote erhöhen, da ich ja schon alle anschreibe, die ich anschreiben darf, noch kann ich den Suchradius erweitern, da ich bereits weltweit offen bin. Wenn ich ein Treffen vorschlage, bricht sofort der Kontakt ab, telefonieren ist mir unangenehm, aber bin offen, doch schlage ich das von mir aus auch nicht mehr vor. Wenn das Gegenüber das möchte, spricht er:sie das zu deren passenden Zeit an.
Es gibt für mich kein logisch nachvollziehbaren Datingverhaltensgrund meinerseits, weswegen ich immer noch Absolute Beginner bin.
Danke für Deine Schilderung. Die Erhöhung der Skala “Zufall” ist grundsätzlich kein Problem, aber es kann im Einzelfall dazu führen, dass wir uns wenig Gedanken darüber machen, was wir vielleicht doch ändern können. Ich weiß jetzt zu wenig über Dein Dating-Verhalten und kenne ja auch nicht Dein Profil, sowie die Inhalte Deiner Nachrichten, die bei dem, was Du schilderst, auch wichtig sein könnten. Für Partnerfindung zentral ist, dass wir in der Kommunikation es schon auch auf das tatsächliche Kennenlernen (Begegnung) ausrichten und das Kennenlernen in den Kontext des Beziehungswunsches stellen. Dies neben der Vermittlung eines Interesses, mehr über die andere Person zu erfahren, sind entscheidende Komponenten. Die Erhöhung der Skala “Hemmungen und Selbstzweifel” weist zudem darauf hin, dass neben dem “mit Dir selbst im Reinen sein” womöglich doch innerpsychische Hemmnisse bestehen, die Dir eine Vertiefung erschweren. Weil die Skala kann nur dann erhöht ausfüllen, wenn Du auch solche Hemmungen bejahst.
Hi Leonard,
war dein Hauptproblem nicht eigentlich deine prekäre finanzielle Situation?
Du hattest doch den Ratschlag bekommen die Angabe wegzulassen. Es würde mich mal interessieren, ob du es befolgt hast und wie es danach war?
Ich bin selber absoluter Beginner und hatte die Angabe eine zeitlang weggelassen, aber nur wenig zusätzliche Vorschläge bekommen.
Mich würde interessieren, wie sich die Häufigkeiten der 4 Cluster auf Männer/Frauen/divers verteilen, ggf. auch nach Altersgruppen. Gibt es da Auffälligkeiten?
In der Gruppe 3 sind Frauen und nicht binäre Personen überrepräsentiert, in der Gruppe 4 sind Männer und nicht binäre Personen überrepräsentiert. Nicht binäre Personen sind in Gruppe 1 weniger vertreten. Ich habe den Punkt Geschlecht/Gender nunmehr bei allen Gruppen hinzugefügt. Einen Alterseffekt gibt es nur bei der Gruppe 2 (jünger als in anderen Gruppen), Interaktionen zwischen Alter und Geschlecht treten nicht auf.
Ich kann mich ehrlich gesagt auch nicht so wirklich in eine Gruppe einordnen. Bin mittlerweile 35 Jahre alt und auch noch Absolut Beginner. Habe eigentlich keine Hemmungen, zumindest nicht sexuell (war schon des öfteren bei Prostituierten). Leider hat sich dabei rausgestellt das es mehr schlecht als Recht funktioniert auf der körperlichen Ebene (mangelhafte Erektion trotz Viagra und anderen Hilfsmitteln).
Habe auch einige Freunde und bin mit Ausnahme meiner Gesundheit und der AB Problematik recht zufrieden mit meinem Leben. Leider hat sich die letzten Jahre bei mir, auch durch Krankheiten und Ab Status, eine Depression breit gemacht die ich nicht in den Griff bekomme.
Ich bin ehrlich gesagt am Ende meiner Weisheit angekommen warum es bei mir nicht funktioniert. Bin zwar introvertiert und auch etwas schüchtern aber das legt sich normal recht schnell wenn ich 2-3 Minuten mit jemandem rede. Dann bin ich meistens sogar recht offen und zugewandt.
Trotzdem hat es in den ganzen vielen Jahren auf der Suche noch nicht einmal zu einem Kuss gereicht. Offline wurde jeder Kontakt sofort abgebrochen wenn ich etwas mehr wollte als nur Freundschaft, Online ist die Quote an Antworten auf Anschreiben komplett unterirdisch. Über verschiedene Plattformen (Parship, Bumble, Tinder, Gleichklang und noch andere) gerechnet wahrscheinlich nicht einmal 1%. Und ich verschicke immer persönliche Nachrichten und keine Standard Sprüche. Wenn es dann tatsächlich mal zu einem Gespräch kommt kann ich schon die Uhr danach stellen wann ich geghosted werde. In den letzten 5 Jahren hat es so genau zu zwei Dates gereicht, welche von meiner Seite aus eigentlich gut empfunden wurden aber beide Male in einem Abbruch des Kontakts von der Seite der Frau geendet haben.
Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben aber sie schwindet jeden Tag mehr.
Ich möchte Dich ermutigen, nunmehr zunächst den Schritt zu einer Psychotherapie zu gehen. Ich denke, dies ist momentan wichtiger als die Partnersuche. Wie Du es schilderst, wird es bei Dir Muster/Erfahrungen etc. geben, die dazu beitragen, dass auf der partnerschaftlichen Ebene diese Situation eintritt. Meistens stehen die von Dir benannten Schwierigkeiten in Interaktion zueinander und bedingen sich wechselseitig. Auch können sich Ursachen für Partnerlosigkeit mit der Zeit verschieben. Um Muster zu verändern, benötigst Du Hilfe. Mir scheint insbesondere eine Verhaltenstherapie als aussichtsreich, wo auch konkrete Verhaltens-Fertigkeiten und Strategien eingeübt und auf den Alltag übertragen werden.
Weihnachten wurde noch weiblich kommentiert, jetzt wo es ums Schubladendenken geht, sind die Männer jedoch unter sich. Kann Mann das psychologisch er-klären? Fragt Frau. Oder: Müssen diese Kategorisierungen wirklich sein? Psychologie scheint mir zur absoluten Kohorten-Statistik zu verkommen.
Richtig ist, dass bei diesem Artikel das Überwiegen von Männern (nur Männer, außer Du) augenfällig ist. Es gibt dafür nach m.E. eine Haupterklärung. Das Thema interessiert besonders Absolute Beginners, die tatsächlich nach unseren Erhebungen fast ausschließlich männlich sind. Auch Aspekte der Gruppe III (Barrieren und Hemmungen) sind bei Männern stärker vertreten, was Kommentare begünstigen kann. Studien zeigen, dass Männer auf Newsbeiträge (wo es also nicht um Kontakte zwischen den Kommentierenden geht) häufiger mit Kommentaren reagieren als Frauen. Ich nehme an, dies betrifft auch Dating-News. Wir können das Geschlechter-Verhältnis von Kommentierenden nicht kontrollieren. Interessanterweise schreiben mich Frauen über Artikel aber viel häufiger persönlich an als Männer. Auch Coaching zur Frage der Partnerfindung wird häufiger durch Frauen in Anspruch genommen als durch Männer. Auch in den freien Textfeldern unserer Umfragen kommentieren Frauen genau so oft und ausführlich wie Männer. Es ist also offenbar so, dass unter den Gleichklang-Mitgliedern Frauen weniger daran interessiert sind, öffentlich in dem Blog zu kommentieren, aber auf der persönlichen Ebene aktiver sind. Dabei sind Frauen bei uns insgesamt bei Gleichklang etwas überrepräsentiert.
Unser Leben wäre ohne Kategorisierungen nicht möglich, alles würde dann unsere Verarbeitungskapazität überschreiten und wir wären komplett blockiert. Deshalb kennen wir nicht nur Pflanzen, sondern auch Obst und Gemüse. Nicht nur Religiöse, sondern z.B. Christ:innen und Muslim:innen. Nicht nur Menschen, sondern auch Geschlechter/Gender.
In der Psychologie wird der Erarbeitung und Anwendung von Methoden zur Identifikation latenter Klassen und der Zuweisung in die Klassen ein großes Gewicht zugesprochen, eben weil wir als Menschen Kategorisierungen brauchen.
Aber Du hast völlig Recht, dass jede Kategorisierung auch eine übermäßige Vereinfachung sein und zu falschen Schlüssen führen kann (z.°B. starre Geschlechter-Kategorisierungen). Die Kommentare zeigen ja auch, dass viele sich schwer tun, sich einzuordnen.
Wer gut in eine Kategorie passt, kann aber enorm von dieser Erkenntnis profitieren. Wir wissen, dass dies für manche (z. B. Hochsensible) sogar im positiven Sinne lebensverändernd sein kann.
Wer nicht gut in eine Kategorie passt, profitiert eher von einer komplexeren dimensionalen Betrachtung, wie sie ja auch unser Test „Warum bin ich Single?“ anbietet. Allerdings wird die Komplexität der sich aus dimensionalen Modellen ergebenen Informationen auch mit einem Preis erkauft, nämlich dass es oft schwer ist, die Ergebnisse wirklich umfassend zu verstehen und die richtigen Schlüsse aus ihnen zu ziehen.
Wir brauchen nach meiner Ansicht eine Kombination von kategorialen und dimensionalen Ansätzen und ich denke, dass dies auch meine Artikel prägt.
“Wer gut in eine Kategorie passt, kann aber enorm von dieser Erkenntnis profitieren. Wir wissen, dass dies für manche (z. B. Hochsensible) sogar im positiven Sinne lebensverändernd sein kann.”
Kann ich als hochsesibler Mann bestätigen:-)
Frohes neues Jahr 2025
Auch Menschen kategorisieren zu wollen, ganz wie „Obst und Gemüse“ — Ihre Worte, lieber Herr Gebauer — ist, mit Verlaub, die Grundlage jeder sozio-diskriminatorischen Segregation, insbesondere wenn es um Geschlecht und Glaubensgemeinschaft geht. Übrigens gerade auch dann, wenn man(n) die verirrte biologistische Analogie aus dem Reich der Botanik als einen harmlosen Vergleich von Äpfeln und Birnen zu verharmlosen gedenkt.
Sie selbst haben Menschen nach Geschlecht/Gender kategorisiert und daraus sogar Schlüsse gezogen und das Fehlen von Vertreterinnen einer Kategorie angesprochen. Es gibt zahlreiche weitere stark verankerte Kategorisierungen, z. B. psychiatrische Diagnosen. Die statistischen Prinzipien der Klassifikation unterscheiden sich dabei nicht, ob Menschen, Tiere etc. klassifiziert werden. Kategorisierung ist ein grundlegender kognitiver Prozess, den wir bei Tieren und Menschen finden. Er kann hilfreich sein, kann aber auch zu Stereotypen und Vorurteilen führen. Es ergibt übrigens keinen Sinn, selbst kategoriale Begriffe zu verwenden, dann anderen dies vorzuwerfen oder gar die Notwendigkeit von Kategorisierungen zu leugnen. Wer dies möchte, sollte zunächst einmal in der eigenen Sprache und im eigenen Denken Kategorisierungen streichen, wird aber kaum gehen.