Kommentare (13)

  1. Michael says:

    “… bei bis zu 41 % der Frauen in gleichgeschlechtlichen Beziehungen vorkommen.”

    Warum ist der Effekt bei lesbischen Frauen so stark?
    Ich meine, dass ist ja fast jede 2 Frau!

      1. Fast jede zweite Frau in gleichgeschlechtlichen Beziehungen. Grundsätzlich ist bei Frauen die sexuelle Orientierung weitaus flexibler und bisexuelle sowie pansexuelle Erlebensweisen sind häufiger verbreitet. Sehr viele Frauen in gleichgeschlechtlichen Beziehungen hatten vor Beziehungen mit Männern.

    • Mitglied says:

      Mich würde interessieren, woher die Annahme stammt, dass die durch Gleichklang entstandenen Beziehungen langfristig bestehen bleiben.
      Sicherlich gibt es oft Nachrichten wie die zitierten “kündige Abo weil Partner gefunden”, doch dies sagt nicht aus, wie lange diese Partnerschaften dann bestehen bleiben.

      Im Artikel ist der Religionsaspekt interessant. Betraf in der Studie die Religion nur monotheistische Religionen oder auch andere wie Hinduismus, Buddhismus usw?

        1. Wir haben dazu Nachbefragungen von Paaren durchgeführt, einige Zahlen sind hier und auch hier (zwei verschiedene Stichproben) nachzulesen. Wir sehen im Grunde bei allen Umfragen, dass die Anzahl der Getrennten viel geringer ist als die Anzahl der weiterhin Verpartnerten, und zwar bei allen zugrunde gelegten Zeitdauern, und dies obgleich wie Getrennte leichter erreichen, da ein Großteil zu uns als aktive Mitglieder zurückkommt.

          1. Simon says:

            Wurden die Daten für andere Formen des Kennenlernens und für andere Plattformen, die zum relativen Vergleich heranzogen werden, ebenfalls durch Nachbefragungen der jeweiligen Anbieter erhoben? Da nur gezählt werden kann, wer antwortet, besteht die Gefahr von Bias. Sehr zufriedene Nutzerinnen dürften z.B. eine hohe Teilnahmebereitschaft haben.

              1. Die von Ihnen genannten Aspekte sind komplex und nicht leicht zu beantworten. Es gibt in der Literatur Hinweise darauf, dass sowohl unzufriedene als auch zufriedene Personen sich eher an Befragungen beteiligen. Bei Gleichklang kommt das besondere Merkmal hinzu, dass diejenigen, die bereits jemanden gefunden haben und sich dann trennen, sehr oft zurückkommen und erneut aktive Mitglieder von Gleichklang werden. Aktive Mitglieder haben jedoch eine deutlich höhere Teilnahmebereitschaft als inaktive Mitglieder – zumal inaktive Mitglieder aus verschiedenen Gründen für uns oft nicht mehr erreichbar sind (z. B. Auslaufen der E-Mail-Adressen, Klick auf den Abmeldelink etc.).

                Ich halte es in der Gesamtbetrachtung für unwahrscheinlich, dass Mitglieder, die in einer Partnerschaft bleiben, häufiger an Umfragen teilnehmen als Mitglieder, die eine Trennung erlebt haben. Eine Gewissheit gibt es jedoch nicht – und kann es auch nicht geben. Dasselbe Problem betrifft im Übrigen auch alle wissenschaftlichen Längsschnittstudien, da Personen, die eine Trennung erleben, unter Umständen ein anderes Abbruchverhalten zeigen als diejenigen, die in einer Partnerschaft bleiben. Das bedeutet wiederum, dass die Befunde im Wesentlichen vergleichbar bleiben.

                Übrigens ist „Erfolg“ nur sehr moderat mit Zufriedenheit korreliert. Das liegt daran, dass vielen bewusst ist, dass ein noch nicht eingetretener Erfolg kein Grund für Unzufriedenheit mit Gleichklang sein muss. Mitglieder, die Erfolg hatten, sind allerdings typischerweise zufriedener – wobei wir keinen Unterschied zwischen getrennten und nicht getrennten Mitgliedern mit Erfolg beobachten. Auch hier gilt, dass die Mitglieder, deren Partnerschaften sich trennten, in der Regel die Verantwortung dafür nicht bei uns suchen und eher zufrieden sind, weil sie gesehen haben, dass die Partnerfindung funktioniert hat.

        2. Mitglied says:

          “Sexuelle Zufriedenheit ist ein wichtiger Aspekt unserer allgemeinen Lebenszufriedenheit.” Daher finde ich diese Information interessant. Gerne mehr. Das hilft vielleicht, dass selbstverständlicher über Sexualität gesprochen wird. Es gab Beziehungsforen, in denen Beiträge über Sexualätit nicht zugelassen wurden.

          Ich werde in der Selbstbeschreibung meines Profils noch ergänzen und würde mir wünschen, dass die anderen Mitglieder selbst auch mehr diesbezüglich von sich beschreiben. Manche Frauen haben es.

          Ich persönlich kann mir z. B. inzwischen kaum vorstellen, dass ich nach ein paar Tagen Kennenlernens “im Kaltstart” die Nacht mit einer Frau verbringe. Aber die Herangehensweise gibt es auch noch mit 50+ und 60+.

            1. Erstaunlicherweise haben alle Artikel über Sexualität 2–3 dreifach erhöhte Öffnungsraten im Vergleich zu den anderen Artikeln. Einerseits freut mich das Interesse, andererseits irritiert es mich auch, weil es bei Beziehung ja nicht nur um Sexualität geht und die anderen Artikel nicht weniger wichtig sind.

              1. Lutz says:

                Interessant. Für mich sind definitiv auch viele andere Themen relevant und interessant. An der Stelle mein Dank für dein Engagement und die vielen Themen und Aspekte in Blog und in Videos. Es gibt vielleicht niemanden sonst, der das so macht.

                Wenn ich raten sollte, liegen die höheren Aufrufzahlen daran, dass zu wenig darüber geredet und (hilfreich) geschrieben wird. Oder wir kennen/suchen/finden nicht so viel.

                • Daniel says:

                  Wirklich so verwunderlich? Meine Psychologin macht auch Paartherapie und sagte mir mal dass Probleme sich immer entweder um Kommunikation oder Sex drehen.

                    1. Es gibt aber noch viele andere Problembereiche, und letztlich sind auch langjährige Paare mit geringerer sexueller Zufriedenheit dennoch mit ihrer Beziehung oft zufrieden. Ich sehe natürlich auch die Bedeutung dieses Aspekts, finde jedoch das Ausmaß der Unterschiede in den Leseraten bei unseren Mitgliedern schon bemerkenswert.

                  • Mitglied says:

                    Danke für die Antwort.

                    Ist es möglich, die Frage nach der vorhandenen Religion der Studie auch noch zu beantworten? Ob es nur monotheistische Religionen waren, die abgefragt wurden.

                    (Je nach Land ist ein religiöser Aspekt stärker oder weniger stark ausgeprägt und es gibt Länder, in denen Religion weniger bedeutsam ist, die kulturelle Prägung zu Ehe und Sexualität aber trotzdem stark ist.)

                    Viele Profile auf Gleichklang haben den Punkt : Beziehung ohne Sexualität mit “auf keinen Fall” beantwortet und auch sichtbar gestellt (was eigenairtig ist, da es extra die asexuelle Kategorie gibt für Menschen, denen Sexualität in einer Beziehung nicht wichtig ist).

                    Andere Aspekte wie Vertrauen, Loyalität etc werden gar nicht so abgefragt und platziert wie sexuelle.

                    Insofern wundert mich nicht, dass die Artikel mit “Sex” mehr Aufrufe erhalten.

                    In anderen psychologischen Artikeln steht oft, dass Menschen denken, das Problem wäre (fehlender) Sex, dabei ist die Ursache fehlende emotionale Intimität und Verbundenheit, wodurch dann die Sexualität beeinflusst wird und nicht umgekehrt.

                      1. Religiosität wurde über vier Fragen erhoben, die sodann zu einem Mittelwert zusammengefasst wurden. Damit können sowohl Menschen mit persönlichem Gottesglauben als auch andere mit eher unpersönlichen spirituellen Vorstellungen hohe Werte erreichen:

                        “Spiritualität ist ein wichtiger Teil meines Lebens”

                        “Wie oft beten Sie (bzw. treten in Kontakt mit einer höheren Macht)?”

                        “Wie wichtig ist Ihnen Ihr religiöser Glaube?”

                        “Wie oft nehmen Sie an religiösen Veranstaltungen teil?”

                        Alle vier Fragen wurden auf einer fünfstufigen Skala beantwortet – von 1 (nie/unwichtig) bis 5 (wöchentlich/sehr wichtig). Die große Mehrheit der Teilnehmenden – einschließlich der meisten Kanadierinnen und Kanadier – war christlich gebunden. Es kommen aber auch andere Bindungen vor, einschließlich atheistisch ausgerichteter.

                        Fragen zur Sexualität kommen bei Besonderheiten häufiger vor. Hintergrund ist, dass sich aus bestimmten Konfigurationen tatsächlich dezidiert Kompatibilitäten oder Inkompatibilitäten ergeben können, sodass hier oft nachgefragt wurde, ob es nicht angezeigt werden könne. Typischerweise werden entsprechende Kriterien aber zunächst nicht angezeigt, weil wir nicht wollen, dass diese nach sozialer Erwünschtheit beantwortet werden. Es würde bei allumfassender Anzeige ein Ausfüllen nach Profileindruck angeregt werden.

                        Ich denke auch, dass Sie recht haben, dass es oft nicht der Sex an sich ist, der fehlt (gibt es auch), sondern die emotionale Einbindung. Viele erwarten da auch von Sexualität zu viel und sehen manchmal nicht die emotionalen Zusammenhänge.

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                Guido F. Gebauer

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                Guido F. Gebauer studierte Psychologie an den Universitäten, Trier, Humboldt-Universität zu Berlin und Cambridge (Großbritannien). Promotion an der Universität Cambridge bei Prof. N. J. Mackintosh zu den Zusammenhängen zwischen unbewusstem Lernen und Intelligenz. Im Anschluss rechtspsychologische Ausbildung, Tätigkeit in der forensischen Psychiatrie und 10-jährige Tätigkeit als Gerichtsgutachter. Gründung der psychologischen Kennenlern-Plattform Gleichklang 2006. Schreibt für diesen Blog und für vegan.eu und Hochsensible,.eu. Buchveröffentlichung "A Perfect Match? Online-Partnersuche aus psychologischer Sicht" im Mai 2022 im Edigo Verlag. Gebauer lebt und arbeitet in Kambodscha, wohin er Ende 2015 gemeinsam mit dem Geschäftsführer von Gleichklang Seksan Ammawat ausgewandert ist. Termine für ein ⇒ COACHING (Telefon, Video-Chat) können vereinbart werden. Direkter Kontakt für Anmerkungen zu Artikeln hier: gebauer@gleichklang.de