Mein letzter Blog-Artikel “Wenn aus Liebe Hass wird” ging von einem negativen Phänomen aus, was aber letztlich einen wichtigen Sinn erhalten kann. Heute schreibe ich über etwas uneingeschränkt Positives; nämlich darüber, wie Metaphern und Gestaltungsformen der Liebe unser Beziehungsglück maximieren können.
Erkennen Sie in den hier beschriebenen eigenen Beziehungen aus der Vergangenheit oder in der Gegenwart wieder? Bitte teilen Sie Ihre Erfahrungen und Anmerkungen mit allen Leser:innen unten in den Kommentaren.
Gliederung mit Sprunglinks
Einleitung “Metaphern der Liebe, die glücklich machen
In einer früheren Befragungsanalyse schätzten 1000 Mitglieder und ehemalige Mitglieder von Gleichklang ein, inwieweit 81 ihnen vorgegebene Metaphern oder Gestaltungsformen der Liebe auf ihre fortbestehenden oder früheren romantischen Beziehungen zutrafen. Vollständige Daten lagen für 891 Teilnehmende vor.
Ziel der Befragung war es, herauszufinden, wie diese verschiedenen Gestaltungsformen der Liebe mit der Beziehungszufriedenheit in Verbindung stehen. Die Ergebnisse liefern wertvolle Einblicke, welche Kombinationen womöglich besonders glücklich machen können.
Wenn Sie diese Ergebnisse kennen, können Sie gleich beim Beginn einer neuen Beziehung gemeinsam darauf achten, dass sich diese beginnende Beziehung in einer förderlichen Konfiguration entfalten kann. Maßgeblich kommt es dabei auf die eigene Haltung, die Haltung der Partner:in und die Kommunikation miteinander an.
Methodik der Untersuchung
Die Teilnehmenden gaben an, inwieweit 81 verschiedene Gestaltungsformen der Liebe auf ihre aktuelle oder vergangene Beziehung zutrafen. Darunter befanden sich Gestaltungsformen wie:
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- Liebe als Reise, Garten oder Demokratie,
- Liebe als Monogamie oder Polyamorie,
- Liebe als Freiheit, Anarchie, Leidenschaft oder gemeinsames Zuhause.
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Viele der Begriffe können auch als Metaphern oder Bilder der Liebe verstanden werden. Solche Bilder sind für uns wichtig und können ihre metaphorische Wirkung in einer realen Gestaltung von Liebesbeziehungen zum Ausdruck bringen.
Die Bewertung für jede Gestaltungsform erfolgte auf einer vierstufigen Skala (“nein”, “eher nein”, “eher ja”, “ja”). Zusätzlich gaben die Befragten an, wie zufrieden sie mit ihrer Beziehung waren, auf einer sechsstufigen Skala von “sehr unzufrieden” bis “sehr zufrieden”. Von den 891 Teilnehmenden, die alle Fragen beantwortet hatten, waren 80,2 % Single, während 19,8 % aktuell eine Partnerschaft hatten.
Unter den Personen, die alle Fragen beantworteten, waren 546 Frauen, 304 Männer und 14 nicht-binäre Personen im Alter von 18 bis 82 Jahren (Durchschnittsalter: 54 Jahre).
Zielsetzung und Analyse
Ziel war es, diejenigen Gestaltungsformen der Liebe zu identifizieren, die besonders stark mit hoher Beziehungszufriedenheit assoziiert sind. Mittels schrittweiser linearer Regressionsanalyse wurden insofern jene Gestaltungsformen ermittelt, die positiv zur Beziehungszufriedenheit beitrugen. Gestaltungsformen mit negativen Einflüssen auf die Beziehungszufriedenheit wurden dabei schrittweise systematisch entfernt, bis nur noch Gestaltungsformen mit positivem Einfluss auf die Beziehungszufriedenheit übrig blieben.
Ergebnis war eine Liste von sieben Metaphern oder Gestaltungsformen der Liebe, die unabhängig voneinander statistisch einen signifikanten Beitrag für eine positive Beziehungszufriedenheit leisteten. Bei dieser Liste dieser idealen Gestaltungsformen der Liebe ist zu berücksichtigen, dass jede Gestaltungsform eigenständig zur Zufriedenheit beiträgt, wobei sich die höchste Wirksamkeit aus ihrer Kombination ergibt.
Ergebnisse: Die idealen Gestaltungsformen der Liebe
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- Demokratie: Liebe als Gleichberechtigung und wechselseitige Abstimmung miteinander, in der Entscheidungen gemeinsam besprochen oder in Übereinstimmung untereinander aufgeteilt werden.
- Beständigkeit: Liebe als Stabilität und fortbestehende Bindung, die der Zeit standhält.
- Reise: Liebe als gemeinsame Fortbewegung in Raum und Zeit.
- Selbsterweiterung: Liebe als Erweiterung durch Integration neuer Erfahrungen und Betrachtungsweisen in das eigene Selbst.
- Freundschaft: Liebe als Vertrautheit, Verstehen und kameradschaftliche Zuwendung.
- Spiel: Liebe als Leichtigkeit und spielerische Verbindung.
- Anarchie: Liebe, die keine festen Regeln und keinen rigiden Rahmen kennt, sondern Grenzen anarchisch sprengen kann.
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Die Stärke des Einflusses auf die Beziehungszufriedenheit
Die Stärke des Einflusses der sieben Gestaltungsformen der Liebe auf die Beziehungszufriedenheit wurde statistisch verglichen:
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- Ohne auf die statistischen Details einzugehen, zeigte sich, dass die Rolle der Demokratie mit Abstand der wichtigste Faktor war. Mit mittlerer und nur leicht unterschiedlicher Stärke folgten die Gestaltungsformen Beständigkeit, Reise und Selbstverwirklichung. Einen zwar noch statistisch signifikanten, aber deutlich geringeren Einfluss hatten Freundschaft, Spiel und Anarchie.
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Entscheidend ist demnach vor allem, Beziehungen demokratisch zu gestalten, sich gemeinsam auf Beständigkeit auszurichten (in guten wie in schlechten Zeiten), sich der Veränderung von Beziehungen (Bewegung, Reise) bewusst zu sein und diese positiv zu gestalten sowie Beziehungen als gemeinsame Weiterentwicklung zu betrachten.
Zusätzlich können auch freundschaftliches Interesse, spielerische Leichtigkeit und anarchische Elemente die Beziehungszufriedenheit steigern. Werden diese Aspekte auf der Grundlage der vier stärkeren Einflussfaktoren realisiert, kann die Beziehungszufriedenheit ein optimales Niveau erreichen.
Unterschiede zwischen fortbestehenden und getrennten Beziehungen
Um Unterschiede in der Wirkung der kombinierten sieben Gestaltungsformen zu untersuchen in verschiedenen Gruppen zu untersuchen, wurden zunächst die jeweiligen Einschätzungen für die sieben Gestaltungsformen einfach aufaddiert.
So entstand ein Maß, die als ein angenähertes Idealmaß für die Gestaltung von Beziehungen verstanden werden kann, da sie die Kombination der sieben Gestaltungsformen reflektiert. Wer hohe Werte hat, dessen Beziehung erfüllte die positiven Gestaltungsformen in hohem Maß, wer geringe Werte hat, dessen Beziehung erfüllte die positiven Gestaltungsformen nur in geringem Ausmaß.
Die Skala konnte Werte von 0 (alle sieben Gestaltungsformen voll abgelehnt) bis 28 (volle Zustimmung zu allen sieben Gestaltungsformen) annehmen. In der Stichprobe trat tatsächlich das gesamte Schwankungsspektrum von 0 bis 28 Punkten auf, was verdeutlicht, dass sowohl völlige Ablehnung als auch maximale Zustimmung zu den Gestaltungsformen vertreten waren. Der Durchschnittswert lag bei 19,53.
Anhand dieses Durchschnittswertes erfolgte eine Zweiteilung:
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- Personen mit überdurchschnittlicher Ausprägung in den Gestaltungsformen
- Personen mit unterdurchschnittlicher Ausprägung in den Gestaltungsformen
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Nun konnte untersucht werden, wie sich die Personen mit hohen oder niedrigen Werten voneinander in Bezug auf die Beziehungszufriedenheit unterschieden in Abhängigkeit davon, ob ihre Beziehungen aktuell noch bestanden oder sich bereits aufgelöst hatten.
Das sind die Ergebnisse:
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- Fortdauernde Beziehungen
- 80,8 % derjenigen, die die sieben Gestaltungsformen stark bejahten, waren mit ihrer Beziehung zufrieden.
- Dieser Prozentsatz sank auf 45,6 % bei denjenigen, die die Gestaltungsformen weniger stark bejahten.
- Getrennte Beziehungen
- 54,6 % derjenigen, die die Gestaltungsformen stark bejahten, waren dennoch mit ihrer beendeten Beziehung zufrieden gewesen.
- Der Prozentsatz sank auf 31,9 % bei denjenigen, die die Gestaltungsformen weniger stark bejahten.
- Fortdauernde Beziehungen
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Das Idealmaß aus den sieben Gestaltungsformen der Liebe sagt also Zufriedenheit sowohl in fortbestehenden als auch in getrennten Beziehungen voraus, wobei der Einfluss bei fortbestehenden Beziehungen stärker ist. Dies wundert nicht, schließlich werden Beziehungen oft aufgelöst, weil die Betreffenden unzufrieden sind.
Geschlechterunterschiede
Es wurden mit der gleichen Methoden ebenfalls Unterschiede zwischen Männern und Frauen untersucht. Leider konnten keine Ergebnisse für nicht-binäre Personen aufgrund der kleinen Stichprobe berechnet werden.
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- Männer:
- 60,1 % der Männer, die die sieben Gestaltungsformen stark bejahten, waren zufrieden.
- Der Anteil sank auf 41,4 % bei denjenigen mit geringer Zustimmung.
- Frauen:
- 61,2 % der Frauen mit starker Zustimmung waren zufrieden.
- Der Anteil sank auf 28,6 % bei geringer Zustimmung.
- Männer:
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Das Idealmaß aus den sieben Gestaltungsformen der Liebe war bei Frauen etwas stärker mit der Zufriedenheit verbunden als bei Männern, zeigte aber bei beiden Geschlechtern eine klare Assoziation mit der Beziehungszufriedenheit.
Kompatibilität als Basis für die ideale Liebe
Die Ergebnisse zeigen, dass diese sieben Gestaltungsformen der Liebe nur dann in einer Beziehung gelebt werden können, wenn eine grundlegende Kompatibilität zwischen den Partner:innen besteht. Unvereinbare Werte, Lebensvorstellungen oder Ziele erschweren die Umsetzung dieser Prinzipien.
Denn wir sollen wir uns auf eine gemeinsame Reise begeben, wenn weder die Reiseziele noch die Reiseart miteinander harmonieren? Wie sollte Beständigkeit etabliert werden, wenn eine der beteiligten Personen eher auf eine kurzfirstige Situationship setzt?
Kompatbilität bedeutet nicht Gleichheit, aber sie bedeutet, dass Menschen sich somiteinander abstimmen können, dass eine beglückende Beziehung möglich wird.
Bei Gleichklang achten wir daher darauf, kompatible Menschen zusammenzuführen, um so die Grundlage für eine erfüllende Partnerschaft zu schaffen.
Zusammenfassung und Empfehlung
Es gibt sieben Gestaltungsformen der Liebe – Demokratie, Selbsterweiterung, Beständigkeit, Spiel, Reise, Anarchie und Freundschaft – die uns zu einer glücklichen und idealen Partnerschaft führen können.
Gestalten Sie mit ihren Partner:innen eine demokratische Beziehung, in der Entscheidungen gleichberechtigt getroffen werden. Achten Sie heirauf von Anfang an, denn so kann ein Fundament der Stabilität entstehen, auf dessen Grundlage Sie sich gemeinsam auf eine Reise begeben können, die Raum für spielerische Leichtigkeit, aber auch für anarchische Freiheit lässt. Jede neue Erfahrung, die Sie so gemeinsam machen, erweitert Ihr Selbst und vertieft Ihre Verbindung. Gelingen kann dies, wenn Sie sich mit einem Menschen in Liebe verbinden, der mit Ihnen kompatibel ist.
Unsere Empfehlung für Ihre Partnersuche lautet:
- Finden Sie einen Menschen, mit dem Sie Demokratie, Selbsterweiterung, Beständigkeit, Spiel, Reise, Anarchie und Freundschaft in Einklang bringen können. Bei Gleichklang greifen wir Ihnen mit unserer Erfahrung und unserem Engagement unter die Arme, um Ihnen diesen Weg zu einer wahren und anhaltenden Liebe zu ermöglichen.
▶ Zur Beziehungssuche bei Gleichklang!
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