Antwort auf eine Zuschrift im Rahmen unserer Serie „Mitglieder kritisieren – wir antworten“
82,5 % unserer Mitglieder wünschen sich mehr vom Format „Mitglieder kritisieren – wir antworten“ in diesem Blog.
Natürlich ist das auch immer ein kleines Risiko, denn von Kritik bleibt meistens etwas hängen. So bezweifeln beispielsweise manche die Wirksamkeit von Faktenchecks, weil eher die ursprüngliche Fehlannahme als die Korrektur erinnert würden.
- In Wirklichkeit dürfte das Bild gemischt sein, wobei es hier auch nicht einfach nur um einen Faktencheck geht. Es gibt kein Richtig oder Falsch in dem Sinne. Vielmehr sind es verschiedene Perspektiven – und allgemein profitieren wir meistens doch von Perspektivenübernahme.
Trotzdem sei mir der Hinweis anfänglich erlaubt, dass die meisten Zuschriften, die uns erreichen, nach wie vor positiv sind. Die Zufriedenheit in unseren Umfragen schwankt zwischen 70 % und 80 % – und dies, obgleich mehr als zwei von drei Mitgliedern angeben, bei anderen Dating-Plattformen unzufrieden gewesen zu sein.
Ich denke, es ist kein Zufall, dass keine einzige der mit uns in der Anfangszeit vor ca. 19 Jahren an den Start gegangenen kleineren oder spezialisierten Dating-Plattformen noch existiert, tatsächlich ist die einzige noch existierende deutschsprachige Dating-Plattform von damals eine große; nämlich Parship. Tinder & Co gingen übrigens erst später an den Start. Ich hoffe, dass dieser Artikel den Grund für unsere Langlebigkeit noch einmal deutlich macht.
Wie ich schon mal schrieb, sehe ich diesen Blog insbesondere als einen problemlösenden Blog an, also einen Blog, der etwas ändern soll. Einfach nur die Wiederholung positiver Affirmationen reicht dafür nicht. Deshalb glaube ich, dass das Format passt – und hoffe, dass es uns voranbringt und nicht das Gegenteil bewirkt.
Zuschrift des Mitglieds (Originaltext)
„Ich habe es erst 2 Jahre über „normale“ Dating-Apps versucht, war 1 Jahr bei Lemon Swan. Dort traf ich mich mit mehreren Männern, bei denen es immer nur auf eine Bettgeschichte hinauslief. Bei Gleichklang war/ ist es anders. In dem Jahr, in dem ich hier bin, habe ich mich mit niemanden getroffen. Es ist nicht ein einziges Mal zu einem längeren Austausch gekommen. Zwei-, dreimal bekam ich direkt auf mein Anschreiben eine Absage, ich wäre zwar sehr nett, aber nicht die Richtige.
Das Jahr hier bei Gleichklang war nicht umsonst, ich habe die Zeit genutzt, um zu reflektieren, wie bereit ich bin, einen neuen Mann in mein Leben zu lassen. Ich bin dabei relativ anspruchsvoll. Aber Partnervermittlungen scheinen nicht mein Medium zu sein, um einen Mann zu finden. Ich finde es gut, dass Gleichklang auch andere Gruppen, Freundschaften etc. abdeckt. Das benötige ich aber nicht. Eine Frage habe ich nicht. Ich bin damit fein, dass mein Abo in diesem Monat ausläuft.“
Antwort: Lass uns gemeinsam auf Deine Erfahrungen schauen
Herzlichen Dank für Deine wertschätzende und gleichzeitig kritische Zuschrift, auf die ich gerne antworte.
Gleich vorweg:
- Ich hoffe sehr, dass Du bei uns bleibst – zumal ich überzeugt bin, dass Gleichklang gut zu Dir passt und umgekehrt! Ebenso glaube ich, dass Du noch etwas übersiehst, um den Erfolg Deiner Beziehungssuche hier bei uns zu erleben.
Einerseits ist es die Geduld über die Zeit – ich weiß, ich strapaziere sie oft, schließlich muss nur eine Person passen, und alles ist gut. Gleichzeitig sehe ich aber auch konkrete Änderungsmöglichkeiten.
Lass mich beginnen mit den Statistiken:
- Du hast 70 Partnervorschläge erhalten. Das ist eine gute Anzahl. Da doch eine ziemlich große Zahl an Grundkriterien und Wünschen abgeglichen worden ist, bevor ein Vorschlag erfolgt, ist es unwahrscheinlich, dass bei allen eine dezidierte Inkompatibilität der Lebensstile oder Lebensphilosophien bestehen würde. Bleibst Du bei uns, wirst Du schrittweise weitere Vorschläge erhalten – bis zu dem Tag, wo Ihr „Ja“ zueinander sagt.
Da Du den Dating-Apps zwei Jahre lang eine Chance gabst, würde ich empfehlen, uns mindestens die gleiche Zeit zu geben. Zumal die Chance ja nicht nur unsere Chance, sondern auch Deine Chance ist.
Dabei sehe ich natürlich den Unterschied:
- Bei der anderen Plattform war zwar keine Beziehung entstanden, wohl aber der eine oder andere Erotikkontakt.
Ein Vorteil wäre das dann, wenn Du Erotikkontakte suchst. Tust Du dies aber nicht und bist stark beziehungsfokussiert oder erlebst kurzfristige Erotikkontakte eher als negativ, wäre dieser Vorteil eher ein Nachteil.
Trotzdem ist es offensichtlich nicht befriedigend, dass Du niemanden getroffen hast – zumal eben keine Beziehung entstehen kann, wenn es zu gar keinem Treffen kommt.
Zwar haben die meisten Gleichklang-Paare insgesamt bei uns nur zwischen 1–5 Personen getroffen, aber 0 führt dennoch notwendigerweise zu 0 Partnerschaften – es sei denn, wir würden uns auf das Gebiet der rein virtuellen Beziehungen begeben. Aber auch eine solche ist ja nach Deiner Schilderung nicht bei Dir entstanden.
Sachlich ist also festzuhalten:
- Nach knapp einem Jahr haben sich für Dich keine Beziehungen und keine Anknüpfungspunkte ergeben.
Warum trotzdem bleiben – und vor allem: Was tun?
Ich erlaube mir, zunächst einmal bei den Statistiken zu bleiben:
- Du hast insgesamt 6 Personen angeschrieben. Wenn Du sie angeschrieben hast, hast Du von 5 eine Antwort erhalten.
Das ist eine exzellente Antwortquote.
Ich weiß, es hilft Dir nicht sofort – und doch zeigt es einen ersten Hinweis, dass es etwas Besonderes mit unseren Gleichklang–Mitgliedern auf sich hat:
- Denn die Antwortquote bei den Dating-Seiten ist prozentual viel, viel niedriger – nach einem Artikel des Business Insiders (leider hinter einer Bezahlschranke) antworteten im Durchschntit bei einer großen Dating-Plattform 4 % aller Fraue und 16 % aller Männer auf erhaltene Nachrichten. Wenn kein Interesse besteht, machen sich anderswo fast niemand die Mühe, überhaupt zu antworten.
Und hier fällt mir dann auch noch etwas auf:
- Wenn Mitglieder Dich anschrieben, hast Du nicht geantwortet.
Bei unseren Gleichklang-Umfragen unter erfolgreichen Mitgliedern – also solchen, die eine Beziehung fanden – stellen wir immer wieder wahre Wunder fest. So entstanden manchmal Beziehungen, weil die andere Person auf eine Absage oder mit einer Absage antwortete!
Natürlich ist das selten, aber es kommt vor – eben weil Partnerfindung ein einzigartiges, singuläres Ereignis ist. Der Erfolg tritt selbst in einem Strom von „Ablehnungen“ ein, wenn es nur einmal funktioniert. Es braucht also anders als bei anderen Dingen keinen kontinuierlichen Erfolg. Es macht daher für uns alle und entsprechend auch für Dich Sinn, dieser Einzigartigkeit eine Chance zu geben.
Das könntest Du tun, indem Du selbst dann antwortest, wenn Du eine Beziehung für nicht möglich hältst.
Warum 6 Nachrichten oft zu wenig sind
Damit komme ich zum zweiten Aspekt, der mir sofort ins Auge fällt:
- Auch 6 Erstnachrichten sind wirklich wenig. Dass von 70 Personen bei 64 quasi eine Beziehung von Anfang an und mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann, ist unwahrscheinlich – und widerspricht auch diversen empirischen und psychologischen Befunden.
Fang ich mit dem Wichtigsten an:
- Ungefähr 50 % unserer erfolgreichen Mitglieder geben an, dass sie nicht gerade beeindruckt gewesen seien, als ihnen ihr späterer Partner oder ihre spätere Partnerin vorgeschlagen worden war.
Zum Glück hatten sich die Partner:innen oder manchmal dann doch sie selbst trotzdem gemeldet – und zum Glück hatten sie sich dann auf ein weiteres Ausloten eingelassen. Denn wäre dies nicht geschehen, wären all diese Gleichklang-Paare Singles geblieben. Unsere Erfolgsrate wäre um 50 % niedriger!
Psychologisch gesprochen:
- Wir neigen dazu, unsere Fähigkeit zu erkennen, ob jemand als Partner:in nicht infrage kommt oder infrage kommt, stark zu überschätzen.
In der Realität sieht das dann oft anders aus:
- Eine Person, die als uninteressant erschien, kann für uns zunehmend interessant werden. Wir beginnen uns, zu ihr hingezogen zu fühlen – eine Beziehung entsteht.
Oder auch:
- Eine anfangs sofort interessant wirkende Person wird für uns im Verlauf uninteressanter, und der Kontakt bricht ab.
Solche Prozesse der Neubewertung – des zweiten und dritten Blicks – beeinflussen sogar unsere fundamentale körperliche Anziehung und die sogenannte Chemie.
„Ich sah sie vollkommen anders“, – ein Zitat aus einer von mir schon öfter zitierten qualitativen Studie – macht plastisch deutlich, was geschehen kann. Alles zu diesem Thema mit Studien und Befunden kannst Du Dir auch in meinem Video anschauen “Zählt nur das Äußere bei der Partnersuche?”
Auf jeden Fall:
- Wahrnehmung kann sich verändern. Aber möglich wird dies nur, wenn wir den Prozess des Auslotens überhaupt beginnen.
Wissen wir hingegen „sofort Bescheid“, bleiben wir immer bei diesem Wissen – auch wenn es womöglich falsch ist und womöglich wir längst in einer glücklichen Beziehung wären, wenn wir die Möglichkeit zu einer Veränderung unserer Wahrnehmung berücksichtigt hätten.
Unsere Empfehlung: Jede dritte Person anschreiben
Unsere Empfehlung lautet:
- Ungefähr jede dritte Person anschreiben.
Das ist keine fixe prozentuale Zahl – zumal bei denen, die sehr wenige Vorschläge erhalten (wegen ganz besonderer Merkmale etc.), der Prozentsatz viel höher sein sollte. Du liegst aber in diesem Empfehlungsbereich.
Es ist eine gute Daumenregel. Denn wir können tatsächlich davon ausgehen, dass mindestens bei einem Drittel der Vorschläge eine Möglichkeit für Wahrnehmungsveränderung beim Ausloten eines Kennenlernens besteht.
Strenge Maßstäbe – verständlich, aber mit Tücken
Das Ziel ist, dass Du eine Beziehung findest. Was wir bei unseren Mitgliedern sehen, ist, dass dies jenen eher gelingt, die sich an dieser Empfehlung orientieren.
Du schreibst, dass Du eher strenge Maßstäbe hast – und die will ich Dir gar nicht ausreden.
Auch hier haben wir aber eine Empfehlung:
- Alles sehr Oberflächliche komplett weglassen, aber alles, was für eine Beziehung zentral ist, klar anzugeben.
Ich denke, in Deinen Suchkriterien hast Du genau das getan. Nur in diesem Dating-Verhalten kommt dann die von Dir genannte Strenge tatsächlich zum Ausdruck. Diese Strenge ist jedoch ein Problem:
- Anders als wir denken, ist sie oft de facto willkürlich – und schadet uns eher, statt uns zu helfen.
So gibt es hochinteressante Studien, dass wir immer dann eine Ablehnungshaltung entwickeln – also immer mehr Profile ablehnen – wenn wir vergleichen und uns eine Serie an Vorschlägen anschauen.
Das kann bereits locker bei 70 Profilen passieren. Und womöglich ist das, was Du als Strenge bezeichnest, in Wirklichkeit eine Ablehnungshaltung, die womöglich bereits entstanden war– als Du noch bei den Dating-Apps warst – und hier einfach fortbesteht.
Bereits der Begriff der Strenge, den Du verwendest, aktiviert bei Dir automatisch kritische Strukturen im Gehirn, die nunmehr bei jedem Vorschlag – ob es Dir bewusst ist oder nicht – nach einem Grund suchen, warum besser eine Kontaktaufnahme unterbleibt.
Dating-Apps und das Problem der Scheinsicherheit
Ein weiteres Beispiel, was verdeutlicht, warum Strenge oft Willkür ist:
- Bei Dating-App-Nutzer:innen haben sich regelrechte Laientheorien entwickelt, was sie aus Fotos und Profilen schließen könnten oder wie sie Algorithmen überlisten können. Doch all das ist in Wirklichkeit weitgehend Unsinn. Studien zeigen, dass nur minimale Aspekte der Person durch ein Dating-Profil bei den Apps erschließbar sind. Eine weitere Studie zeigt, dass sich Dating-Entscheidungen auf der Online-Ebene nur durch die Bild-Attraktivität vorhersagen lassen und die Persönlichkeit – anders als die Menschen selbst denken – gar keine Rolle spielt.
All diese Bewertungen nach strengen Kriterien laufen also ins Leere – weil die Betreffenden nur meinen, streng zu sein, während sie in Wirklichkeit in hohem Ausmaß willkürlicghe Entscheidungen treffen, womnit ich meine, Entscheidungen, die nichts darüber aussagen, ob eine glückliche Beziehung möglich werden könnte oder nicht.
Der beste Weg: Kontakt aufnehmen und Resonanz erlauben
Der beste Weg, um herauszufinden, ob die eigenen Lebensmöglichkeiten, Wünsche, Lebensmodelle mit einer Person teilbar sind, ist:
- Mit dieser Person in Kontakt zu treten, den Kontakt bald auf eine neue Ebene (z. B. Videogespräch) zu bringen – und sich sodann zu treffen.
Mein Vorschlag an Dich: Bleibe dabei mit neuer Strategie
Mein Vorschlag daher an Dich:
Gehe nun in Dein zweites Jahr bei Gleichklang mit einer neuen Grundhaltung – und versuche im Durchschnitt, die Ein-Drittel-Erstnachrichtenrate zu erreichen. Vergiss dabei auch die alten Vorschläge nicht, also die, die noch erreichbar sind.
Denn auch hier sehen wir in unseren Daten:
- Manche Beziehungen entstehen aus neuen Vorschlägen – andere aus alten, weil nämlich jemand aus welchen Gründen auch immer noch einmal zurückschaut und sich jetzt neue Perspektiven eröffnen.
Schrittweise (z. B. jeden Tag einen Vorschlag) schaue sie Dir noch einmal an – und trete mit ihnen in Kontakt, wenn Du mit der veränderten Perspektive, die ich Dir hier vorschlage, zu dem Eindruck kommst:
„Wer weiß – lass uns erst einmal kennenlernen.“
Und zuletzt: Irgendwann passiert es einfach doch ganz plötzlich
Schlussendlich gibt es eine weitere Hoffnung:
- Selbst, wenn Du bei Deiner Strategie bleibst – es kann jeden Tag der Fall sein, dass Dir eine Dich auch sofort interessierende Person vorgestellt wird – und dieses Mal keine Absage, sondern eine Zusage kommt.
Zu oft höre ich von dem großen Glück, der überraschenden Freude, der Verbundenheit, welche genau auf diese Weise entstand.
Ich glaube, alle Möglichkeiten sind da – und ich wäre überhaupt nicht verwundert, wenn ich eines Tages von Dir erneut eine Nachricht erhalte, die nunmehr lautet:
- Mission accomplished!
Schließlich ist Gleichklang eine oft längere Zeit komplett stille Option, die dann doch bei so vielen plötzlich zum Liebesglück führt.
Ich wünsche Dir – und allen Leser:innen – auf diesem Weg alles Glück. Und wir bei Gleichklang tun, was wir können, damit unsere Mitglieder genau hier ankommen.
Manchmal beginnt etwas – genau dann, wenn wir es nicht erwarten
Es sind oft nicht die lautesten Momente, sondern die stillen Wendepunkte, die unser Leben wirklich verändern. Wenn über lange Zeit scheinbar nichts passiert, wächst die Versuchung, sich innerlich zurückzuziehen.
Man überlegt, ob man nicht besser ganz aufhört. Doch genau in solchen Augenblicken kann sich plötzlich eine Verbindung zeigen – nicht weil man darauf gehofft hat, sondern weil man bereit war, noch ein Stück weiterzugehen.
Es geht nicht um Garantien, sondern um Gelegenheiten, die entstehen, wenn man offen bleibt. Viele, die sich zurückmelden, erzählen uns nicht von schnellen Erfolgen, sondern von Entwicklungen, die Zeit brauchten – und dann genau deshalb tragfähig wurden.
Eine Rückmeldung, die uns gerade erreicht hat, möchten wir deshalb hier im Original teilen:
„Liebes Gleichklang-Team,
ich möchte das Profil Partnerschaft gerne schließen, wie geht das?
Ich bin wieder sehr überzeugt von eurem Konzept und schwinge mich seit Wochen gleichklingend mit einem wunderbaren Menschen von hier ein, danke dafür :-).Liebe Grüße“
Wenn Sie gerade zögern, ob es Sinn ergibt, dabei zu sein oder weiterzumachen – vielleicht ist genau jetzt der Moment, sich einzulassen.
Gerne gehen wir diesen Weg gemeinsam mit Ihnen:
▶ Zur Beziehungssuche bei Gleichklang
Weitere Links:
Informationen zum Coaching:
Einzeltermine für ein Coaching können Sie jederzeit über meine Website vereinbaren. Wie überall gilt auch für das Coaching unser Grundsatz, dass bei Gleichklang niemand an finanziellen Engpässen scheitern soll. Das Coaching-Honorar kann daher ohne Probleme auch in niedrigen Monatsraten beglichen werden.
Ich vermute das Problem auch vornehmlich in dem Satz “ich bin dabei relativ anspruchsvoll” i.V.m. der geringen Rate an Zuschriften und Antworten.
Einerseits ist es schön und gut, wenn man/frau hohe Ansprüche zunächst *an sich selbst* stellt, um sich selbst so einem anderen Menschen zu geben.
Allerdings gibt es nach meiner Erfahrung nicht wenige Frauen (bei Männern weiß ich es nicht), die vor allem viel fordern und potenziellen Kontakten mit einer reinen Konsumhaltung begegnen. Ein Aspekt, den Guido in dieser Antwort nicht erwähnt; aber ich erinnere mich andere Artikel, in denen die Wahrnehmung “Beziehung = Konsumgut” erörtert wurde (Stichwort “instant reward”, Dopaminkick etc.).
Als Mann möchte ich solchen Frauen bei Gleichklang absolut nicht begegnen; schön wäre es aber, wenn solche Menschen tatsächlich aus diesen Blog-Beiträgen lernen.
Die Mehrheit der Männer hat im eigenen Profil eine Forderungsliste, wie die Frau zu sein hat.
Was sie selbst für eine Beziehung tun, wird selten erwähnt.
Besonders viele wollen eine Gutelaune immer glücklich und unterstützende Frau und natürlich auch “tiefe Verbindung”.
Der gesamte Text dieser Profile ist jedoch das genaue Gegenteil von echter Verbundenheit.
Bei vielen dieser Profile denke ich, sie wären mit einem Escortgirl besser dran. Diese Frau würde dann jede geforderte Rolle erfüllen und entsprechend bezahlt werden, ohne dass der Mann sich um die Bedürfnisse der Frau kümmert.
Ich habe keinen umfassenden statistischen Überblick, habe bei Durchsicht einer sehr großen Anzahl von Profilen über die Jahre nicht Deinen Eindruck gewonnen und sehe zudem bezüglich der Darstellungen von Erwartungen keinen Unterschied in deren Häufigkeit zwischen Geschlechtern. Da ich zudem ähnliche Aussagen von Männern hörte, nämlich dass die Frauen alle Erwartungen hätten, glaube ich, dass es eine individuelle Frage ist, die aber schnell jeweils wechselseitig geschlechtsbezogen gelesen wird.
Ja, das ist die logische Folge, weil Frauen, die Männer suchen, nur Profile von Männern sehen und Männer, die Frauen suchen, nur Profile von Frauen.
Ich denke, dass solche Mitglieder miteinander nicht klarkommen, weil sie beide egozentrisch suchen und mit Profilen anders Denkender auch nicht, weil die Forderungshaltung ebenfalls abschreckt.
Interessant wäre ein Artikel zum Thema Bindungstrauma. An anderer Stelle habe ich gelesen, dass die Schwierigkeit oder Einfachheit Beziehungen zu finden und aufrechtzuerhalten stark mit der Prägung in der Kindheit zusammenhängt.
Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es wieder
heraus. Es ist von äußerster Wichtigkeit, alle Fragen ehrlich zu beantworten und unter der Kategorie:
Themen die einen interessieren, nur jene anzuklicken,
mit denen man sich auch wirklich beschäftigt. Sonst
wird es beim ersten Telefonkontakt schnell peinlich.
Wer vorgibt, Spiritualität zu leben, sollte dies auch
wirklich tun und nicht einfach ein Häkchen setzen,
so wie man Sportlichkeit nicht dadurch zum Ausdruck bringt, dass Fitnessgeräte zu Hause nur dazu dienen,
um Kleiderbügel aufzuhängen. Wer versucht ein anderes Bild von sich zu vermitteln, um scheinbar
interessanter zu erscheinen, verpasst die Gelegenheit,
um seiner selbst Willen geliebt zu werden.
Da stimme ich Dir zu und ich kann nur alle Partnersuchenden zur Authentizität ermutigen.
Authentizität ist das A und O — da gebe ich ihnen absolut recht … nur wie geht das? So wie wir uns geben, gefangen im Netz der Vorspiegelungen, sind wir oft nicht wiederzuerkennen. Meine eigene Mutter würde mich nicht erkennen, läse sie, was ich hier von mir gebe. Bin ich nun meiner Mutter gegenüber echt, oder der restlichen Welt gegenüber? Beides bin ich. Wobei mein Tochtersein nicht Verstellung ist, sondern Abgrenzung gegen das Übergriffige des Familiären.