Kommentare (12)

  1. Walter Hofmann says:

    tolle Antwort auf die Frage des frustrierten Mannes.
    Herzlicher Gruß von Walter

      1. Daniel says:

        Toll? Die Antwort kann man auf drei Worte reduzieren: “Bleiben sie positiv”.
        War vorhersehbar und was sollte er auch sonst schreiben?

      2. Michael says:

        Ich kann die Nachricht des männlichen Mitgliedes nur zu gut nachempfinden, auch wenn meine Statistiken erheblich schlechter sind als seine :-D.

        Ich wünschte einfach nur wir würden mein Dating besser miteinander umgehen, was die harschen, sexistischen oder beleidigenden Nachrichten bei den Männern sind, dass ist das nicht-antworten, ghosting und verzögern bei den Frauen. Das Dating könnte so viel angenehmer sein, wenn wir uns nur vernünftiger benehmen würden.

        Es ist halt schwierig uns absoluten Beginner mit Gelassenheit zu kommen, wenn wir schon seit Jahrzehnten auf eine Beziehung warten und uns Liebes, Sexualität und Co. vorenthalten bleibt. Manchmal habe ich Angst vor der ersten Beziehung, weil mir dann erst bewusst werden könnte, was ich bisher im Leben verpasst habe, aber dann denke ich mir wieder, dass ich nicht erst eine toxische Beziehung möchte, um zu verstehen, was mir erspart geblieben ist.

        Tja je nach Situation ist das halbvolle Glas oder das halbleere Glas die bessere Sichtweise :-D.

          1. Ich kann auch Ihr Erleben gut nachvollziehen. Den Begriff „vorenthalten“ sollten Sie für sich anders formulieren, denn sonst kann daraus Verbitterung, Verärgerung o. Ä. entstehen, die unglücklich macht und auch einer Beziehungsfindung eher im Wege steht.

        • Alexander says:

          Den Artikel und vor allem das Video finde ich inhaltlich wissenschaftlich in vielen Punkten sehr klar und sinnvoll. Das lässt sich glaube ich so auch zur praktischen Anwendung oder als Anregung annehmen, wenn man soweit ist. Natürlich sind wir Menschen ja auch in unserem Verhalten durch die Beziehungen unserer Kuktur, Kindheit und Umgebung geprägt, die wiederum je nach Geburts-Jahrgang, Bildungsstand und Schicht sehr unterschiedlich, teils traumatisch geprägt sind. Letzteres nicht zu selten. Wenn da in der Kommunikation Trigger auftreten, sind diese ja ans limbische System geknüpft und im aktivierten Sympatikus wird dann eine Reaktion, die reflektierter, positiver und konstruktiver wäre für manche Menschen ohne Psychotherapie gar nicht möglich, vielleicht auch mit Therapie auch nur bedingt besser, wenn die Prägungen tief und lange verankert sitzen. Um das eigene Verhalten ändern zu können, würde aus menschlich sozialer Sicht trotzdem helfen, auch an einer Verbesserung der Kommunikationskultur zu arbeiten, damit ein belasteter Mensch sich auch gesehen und nicht diskriminiert fühlt. Jeder Mensch steht da wo er steht und für manche Menschen ist das Einfachste nicht unmöglich. Der Weg um Mut zur Arbeit an sich selbst zu finden, findet auch seine Basis darin, dass man auf dem Weg und dem Punkt an dem man steht, gesehen und menschlichggeachtet wird, so wie man in dem Moment sich halt verhalten und da sein kann. Da wünschte ich mir manchmal auch mehr Verständnis für den Standpunkt, die Hürden und die Perspektive des Hilfesuchenden, außer zu sagen: “Du musst an Dir arbeiten!”. Das wissen und tun glaube ich sehr viele Menschen schon sehr lange. Es fehlt glaube ich oft Mitgefühl und Umgangskultur, Achtung vor der Würde des Einzelnen. In menschlichem Austausch, in dem Möglichkeiten erkennbar werden aus dem individuell mehr oder weniger verfügbaren Potenzial wirksam und transformativ zu sein, kann Mut wachsen das auch anzugehen. Da fände ich es schön Beispiele zu bekommen, die weniger analytisch, sondern eher emphatisch formuliert sind, selbst wenn inhaltlich ja alles eine profunde und positive Basis hat.

          • Webseite - www.saitenpoet.de
          1. Bei Gleichklang gehen wir davon aus, dass Beziehungsgestaltung immer auch vor dem Hintergrund individueller Erfahrungen, Prägungen und Verletzbarkeiten geschieht. Unser Ansatz betont jedoch nicht die Schuldzuschreibung, sondern das Verstehen. Wenn wir Menschen ermutigen, an sich zu arbeiten, meinen wir damit keine Abwertung, sondern einen Weg zur Selbstbefreiung – im eigenen Tempo, ausgehend vom eigenen Standpunkt. Dass dies nicht leicht ist, sehen wir täglich. Empathie zeigt sich sozusagen im Versuch, dabei auch analytische Hilfestellung zu leisten. Ihre Gedanken sind also kein Widerspruch zu unserem Ansatz, sondern eine wertvolle Ergänzung.

        • Mitglied says:

          Die Zuschrift von dem neurodiversen Paar ist sehr schön, auch die Schilderung, dass sie gleich ins Profil geschrieben hat, was ihr wichtig ist und dadurch jemanden gefunden hat, der ähnlich denkt.

          Der Bericht vom Mann danach ist der Grund, weshalb ich auf Gleichklang Absolute Beginner ausgeschlossen habe. Auch in den Kommentaren wird die typische Erwartungshaltung deutlich:

          “Es ist halt schwierig uns absoluten Beginner mit Gelassenheit zu kommen, wenn wir schon seit Jahrzehnten auf eine Beziehung warten und uns Liebes, Sexualität und Co. vorenthalten bleibt.”

          Es gibt kein Anrecht auf Sex, Liebe und Beziehung.

          Es gibt die Möglichkeit, eine Dienstleistung zu erwerben. Dort bekommt die Frau Geld und der Mann seine Bedürfnisse erfüllt.

          In Japan gibt es sogar Agenturen, die “Freunde und Familie” vermieten (die Angestellten der Agentur werden gebucht, um zum Beispiel einen Ehemann zu spielen, jedoch ohne Sex), in Südkorea können Dates für Aktivitäten wie Kinobesuch gebucht werden (ebenfalls ohne Sex).

          Zu behaupten, nur Frauen würden Ghosten oder nicht antworten ist ebenfalls unzutreffend und mehr eine Frage der Persönlichkeit als des Geschlechts.

          Eine Beziehung mit jemandem zu beginnen, der (erst) nicht antwortet oder erst irgendwann widerspricht den Empfehlungen von traumasensiblen Bindungscoaches, denn diese sagen, so ein Verhalten deutet auf instabile Beziehungsmuster hin, die zu keiner harmonischen Beziehung führen.

          In Kursen und Workshops zu psychologisch/zwischenmenschlichen Themen sind wesentlich mehr weibliche als männliche Teilnehmer. Deshalb liegt die Annahme nahe, dass auch auf Gleichklang wesentlich weniger Männer als Frauen je an solchen Kursen teilgenommen haben.

          Gleichzeitig berichten viele Teilnehmerinnen solcher Kurse, dass sie innerhalb von 1-2 Jahren nach der Teilnahme an so einem Kurs eine neue Beziehung gefunden haben.

            1. Sie haben natürlich recht, dass es keinen Anspruch auf Liebe oder Sex gibt, sondern nur den Anspruch, danach zu suchen. Gleichzeitig ist es auch nachvollziehbar, dass Menschen (übrigens aller Geschlechter/Gender) enttäuscht oder traurig sind, wenn es ihnen nicht gelingt. Genau deshalb ist es wichtig, an der eigenen Person – auch an der Akzeptanz – zu arbeiten und vor allem Ärgergefühle als Signal für die Notwendigkeit der Arbeit am eigenen Selbst zu erkennen.

              Wir finden bei Gleichklang alle Muster bei allen Geschlechtern/Gendern. Aber die jeweiligen Einzelpersonen erklären es oft geschlechterbezogen, weil sie nur die eine Seite sehen.

              Es gibt keine empirische Evidenz dafür, dass Personen, die nicht sofort antworten etc., eine geringere Beziehungsfähigkeit im Allgemeinen hätten bzw. bestehende Probleme (z. B. Hemmungen) nicht kompensieren könnten. Sehr oft sind es zudem rein situationale Gründe, die zu verzögerten oder ausbleibenden Antworten führen. Ich sehe die Empfehlungen der von Ihnen genannten Coaches daher als nicht gedeckt an, zumal wir in unseren Umfragen mit Paaren klar lesen, dass bei einer Reihe von glücklichen und stabilen Beziehungen genau dies passierte.

              Ich glaube auch, dass manche Seminare/Kurse helfen können, würde es aber nicht am Zielkriterium „Partnerfindung“ festmachen wollen. Denn diese hängt von vielen Faktoren ab, und es liegt auch nicht alles nur an der eigenen Person. Viele bleiben auch nach solchen Kursen weiterhin Single. Entscheidend ist vor allem, welche Lebensfreude wir erreichen und wie wir Sinn in unserem Alltag stiften können.

          • Simon says:

            “Oder ein Kontakt entstand, weil sich nach Monaten und manchmal sogar Jahren (!) die andere Person plötzlich meldete.”

            Sind ihnen Gründe bekannt für das lange Abwarten als auch für die schließlich erfolgte Reaktion?

              1. Ich habe darüber keine genaue Übersicht. Motivationsschwankungen bezüglich der Partnersuche, andere Kontakte, die auseinandergehen, mehrfach wurde auch zurückgemeldet, dass unsere Aufforderung (/ie wir ein paarmal pro Jahr rumsenden), noch einmal alte Vorschläge anzuschauen, den Ausschlag gegeben hat, so dass eine Beziehung entstand. Es gibt letztlich unendliche Gründe, warum jemand womöglich zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht reagiert und später doch.

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            Guido F. Gebauer

            Geschrieben von

            Guido F. Gebauer studierte Psychologie an den Universitäten, Trier, Humboldt-Universität zu Berlin und Cambridge (Großbritannien). Promotion an der Universität Cambridge bei Prof. N. J. Mackintosh zu den Zusammenhängen zwischen unbewusstem Lernen und Intelligenz. Im Anschluss rechtspsychologische Ausbildung, Tätigkeit in der forensischen Psychiatrie und 10-jährige Tätigkeit als Gerichtsgutachter. Gründung der psychologischen Kennenlern-Plattform Gleichklang 2006. Schreibt für diesen Blog und für vegan.eu und Hochsensible,.eu. Buchveröffentlichung "A Perfect Match? Online-Partnersuche aus psychologischer Sicht" im Mai 2022 im Edigo Verlag. Gebauer lebt und arbeitet in Kambodscha, wohin er Ende 2015 gemeinsam mit dem Geschäftsführer von Gleichklang Seksan Ammawat ausgewandert ist. Termine für ein ⇒ COACHING (Telefon, Video-Chat) können vereinbart werden. Direkter Kontakt für Anmerkungen zu Artikeln hier: gebauer@gleichklang.de