Kommentare (20)

  1. Walter Hofmann says:

    tolle Antwort auf die Frage des frustrierten Mannes.
    Herzlicher Gruß von Walter

      1. Daniel says:

        Toll? Die Antwort kann man auf drei Worte reduzieren: “Bleiben sie positiv”.
        War vorhersehbar und was sollte er auch sonst schreiben?

      2. Michael says:

        Ich kann die Nachricht des männlichen Mitgliedes nur zu gut nachempfinden, auch wenn meine Statistiken erheblich schlechter sind als seine :-D.

        Ich wünschte einfach nur wir würden mein Dating besser miteinander umgehen, was die harschen, sexistischen oder beleidigenden Nachrichten bei den Männern sind, dass ist das nicht-antworten, ghosting und verzögern bei den Frauen. Das Dating könnte so viel angenehmer sein, wenn wir uns nur vernünftiger benehmen würden.

        Es ist halt schwierig uns absoluten Beginner mit Gelassenheit zu kommen, wenn wir schon seit Jahrzehnten auf eine Beziehung warten und uns Liebes, Sexualität und Co. vorenthalten bleibt. Manchmal habe ich Angst vor der ersten Beziehung, weil mir dann erst bewusst werden könnte, was ich bisher im Leben verpasst habe, aber dann denke ich mir wieder, dass ich nicht erst eine toxische Beziehung möchte, um zu verstehen, was mir erspart geblieben ist.

        Tja je nach Situation ist das halbvolle Glas oder das halbleere Glas die bessere Sichtweise :-D.

          1. Ich kann auch Ihr Erleben gut nachvollziehen. Den Begriff „vorenthalten“ sollten Sie für sich anders formulieren, denn sonst kann daraus Verbitterung, Verärgerung o. Ä. entstehen, die unglücklich macht und auch einer Beziehungsfindung eher im Wege steht.

        • Alexander says:

          Den Artikel und vor allem das Video finde ich inhaltlich wissenschaftlich in vielen Punkten sehr klar und sinnvoll. Das lässt sich glaube ich so auch zur praktischen Anwendung oder als Anregung annehmen, wenn man soweit ist. Natürlich sind wir Menschen ja auch in unserem Verhalten durch die Beziehungen unserer Kuktur, Kindheit und Umgebung geprägt, die wiederum je nach Geburts-Jahrgang, Bildungsstand und Schicht sehr unterschiedlich, teils traumatisch geprägt sind. Letzteres nicht zu selten. Wenn da in der Kommunikation Trigger auftreten, sind diese ja ans limbische System geknüpft und im aktivierten Sympatikus wird dann eine Reaktion, die reflektierter, positiver und konstruktiver wäre für manche Menschen ohne Psychotherapie gar nicht möglich, vielleicht auch mit Therapie auch nur bedingt besser, wenn die Prägungen tief und lange verankert sitzen. Um das eigene Verhalten ändern zu können, würde aus menschlich sozialer Sicht trotzdem helfen, auch an einer Verbesserung der Kommunikationskultur zu arbeiten, damit ein belasteter Mensch sich auch gesehen und nicht diskriminiert fühlt. Jeder Mensch steht da wo er steht und für manche Menschen ist das Einfachste nicht unmöglich. Der Weg um Mut zur Arbeit an sich selbst zu finden, findet auch seine Basis darin, dass man auf dem Weg und dem Punkt an dem man steht, gesehen und menschlichggeachtet wird, so wie man in dem Moment sich halt verhalten und da sein kann. Da wünschte ich mir manchmal auch mehr Verständnis für den Standpunkt, die Hürden und die Perspektive des Hilfesuchenden, außer zu sagen: “Du musst an Dir arbeiten!”. Das wissen und tun glaube ich sehr viele Menschen schon sehr lange. Es fehlt glaube ich oft Mitgefühl und Umgangskultur, Achtung vor der Würde des Einzelnen. In menschlichem Austausch, in dem Möglichkeiten erkennbar werden aus dem individuell mehr oder weniger verfügbaren Potenzial wirksam und transformativ zu sein, kann Mut wachsen das auch anzugehen. Da fände ich es schön Beispiele zu bekommen, die weniger analytisch, sondern eher emphatisch formuliert sind, selbst wenn inhaltlich ja alles eine profunde und positive Basis hat.

          • Webseite - www.saitenpoet.de
          1. Bei Gleichklang gehen wir davon aus, dass Beziehungsgestaltung immer auch vor dem Hintergrund individueller Erfahrungen, Prägungen und Verletzbarkeiten geschieht. Unser Ansatz betont jedoch nicht die Schuldzuschreibung, sondern das Verstehen. Wenn wir Menschen ermutigen, an sich zu arbeiten, meinen wir damit keine Abwertung, sondern einen Weg zur Selbstbefreiung – im eigenen Tempo, ausgehend vom eigenen Standpunkt. Dass dies nicht leicht ist, sehen wir täglich. Empathie zeigt sich sozusagen im Versuch, dabei auch analytische Hilfestellung zu leisten. Ihre Gedanken sind also kein Widerspruch zu unserem Ansatz, sondern eine wertvolle Ergänzung.

          2. Sven says:

            Guten Tag
            Empathische Formulierungen und ehrliches Mitgefühl Bedingen einer friedlichen und philantropischen Perönlichkeit die, unsere ultravielschichtige Gesellschaft mit allen Bedürfnissen und Ängsten betrachtet, leider immer seltener werden. Zudem Ist Zeit und Energie dazu notwendig, ebenso wie Erfahrung und ein gewisses Maß Bildung, die Botschaft mit den richtigen Worten zu senden. Nur weil jemand etwas empathisches sagt, bedingt das leider nicht, dass der Hörer dies auch so wahr nimmt (Schulz von Thun). Weitere Dinge die immer seltener werden, worauf basierend jeder für sich schon am Besten beraten ist, erstmal auf eine für jeden geeignetste Weise, Energie zu sammeln, ich selbst zu festigen und erst dann in einen Beziehungsversuch zu gehen. Dann bleibt Sponatanität leider oft auf der Strecke aber meiner Meinung nach ist es besser, vitalisiert etwas neues anzufangen, als noch mit alten, nicht ganz verheiilten “Wunden”. Alles nicht einfach für die wenigsten. Aber ohne auch alleine oder mit fachlicher Hilfe seine eigene mentale Vitalität zu stärken, ist es noch viel schwerer
            herzliche Grüße

          3. Mitglied says:

            Die Zuschrift von dem neurodiversen Paar ist sehr schön, auch die Schilderung, dass sie gleich ins Profil geschrieben hat, was ihr wichtig ist und dadurch jemanden gefunden hat, der ähnlich denkt.

            Der Bericht vom Mann danach ist der Grund, weshalb ich auf Gleichklang Absolute Beginner ausgeschlossen habe. Auch in den Kommentaren wird die typische Erwartungshaltung deutlich:

            “Es ist halt schwierig uns absoluten Beginner mit Gelassenheit zu kommen, wenn wir schon seit Jahrzehnten auf eine Beziehung warten und uns Liebes, Sexualität und Co. vorenthalten bleibt.”

            Es gibt kein Anrecht auf Sex, Liebe und Beziehung.

            Es gibt die Möglichkeit, eine Dienstleistung zu erwerben. Dort bekommt die Frau Geld und der Mann seine Bedürfnisse erfüllt.

            In Japan gibt es sogar Agenturen, die “Freunde und Familie” vermieten (die Angestellten der Agentur werden gebucht, um zum Beispiel einen Ehemann zu spielen, jedoch ohne Sex), in Südkorea können Dates für Aktivitäten wie Kinobesuch gebucht werden (ebenfalls ohne Sex).

            Zu behaupten, nur Frauen würden Ghosten oder nicht antworten ist ebenfalls unzutreffend und mehr eine Frage der Persönlichkeit als des Geschlechts.

            Eine Beziehung mit jemandem zu beginnen, der (erst) nicht antwortet oder erst irgendwann widerspricht den Empfehlungen von traumasensiblen Bindungscoaches, denn diese sagen, so ein Verhalten deutet auf instabile Beziehungsmuster hin, die zu keiner harmonischen Beziehung führen.

            In Kursen und Workshops zu psychologisch/zwischenmenschlichen Themen sind wesentlich mehr weibliche als männliche Teilnehmer. Deshalb liegt die Annahme nahe, dass auch auf Gleichklang wesentlich weniger Männer als Frauen je an solchen Kursen teilgenommen haben.

            Gleichzeitig berichten viele Teilnehmerinnen solcher Kurse, dass sie innerhalb von 1-2 Jahren nach der Teilnahme an so einem Kurs eine neue Beziehung gefunden haben.

              1. Sie haben natürlich recht, dass es keinen Anspruch auf Liebe oder Sex gibt, sondern nur den Anspruch, danach zu suchen. Gleichzeitig ist es auch nachvollziehbar, dass Menschen (übrigens aller Geschlechter/Gender) enttäuscht oder traurig sind, wenn es ihnen nicht gelingt. Genau deshalb ist es wichtig, an der eigenen Person – auch an der Akzeptanz – zu arbeiten und vor allem Ärgergefühle als Signal für die Notwendigkeit der Arbeit am eigenen Selbst zu erkennen.

                Wir finden bei Gleichklang alle Muster bei allen Geschlechtern/Gendern. Aber die jeweiligen Einzelpersonen erklären es oft geschlechterbezogen, weil sie nur die eine Seite sehen.

                Es gibt keine empirische Evidenz dafür, dass Personen, die nicht sofort antworten etc., eine geringere Beziehungsfähigkeit im Allgemeinen hätten bzw. bestehende Probleme (z. B. Hemmungen) nicht kompensieren könnten. Sehr oft sind es zudem rein situationale Gründe, die zu verzögerten oder ausbleibenden Antworten führen. Ich sehe die Empfehlungen der von Ihnen genannten Coaches daher als nicht gedeckt an, zumal wir in unseren Umfragen mit Paaren klar lesen, dass bei einer Reihe von glücklichen und stabilen Beziehungen genau dies passierte.

                Ich glaube auch, dass manche Seminare/Kurse helfen können, würde es aber nicht am Zielkriterium „Partnerfindung“ festmachen wollen. Denn diese hängt von vielen Faktoren ab, und es liegt auch nicht alles nur an der eigenen Person. Viele bleiben auch nach solchen Kursen weiterhin Single. Entscheidend ist vor allem, welche Lebensfreude wir erreichen und wie wir Sinn in unserem Alltag stiften können.

              2. Michael says:

                Es ist natürlich Doppelmoral allen absoluten Beginner das gleiche Verhalten zu unterstellen und sie von der Partnersuche auszuschließen, sich aber gleichzeitig durch meine vermeintliche Kritik am Verhalten aller Frauen zu stören.

                Was mich stört ist die Kälte und Empathielosigkeit von Menschen wie dir.

                Ich bin auch der Meinung, dass “Es kein Anrecht auf Sex, Liebe und Beziehung” gibt, weil man so ein Recht ggf. gegen den Willen anderer Menschen durchsetzen müsste z.B. Zwangsehen. Allerdings möchte ich hier erwähnen, dass es schon Menschen gab die einen Anspruch auf Sex erfolgreich eingeklagt haben und der Staat dann die Kosten für Sexarbeiter übernommen hat.

                https://www.sueddeutsche.de/leben/sex-auf-krankenschein-wenn-der-staat-zum-zuhaelter-wird-1.3325498

                Was ich mit meinem Kommentar anklage ist die Welt/Universium/Natur, welche die Bedürfnisse nach Sex, Beziehung oder Liebe verteilt hat ohne das der einzelne Mensch ein Mitspracherecht hat.

                Mich stört das fehlende Mitgefühl gegenüber den Menschen, welche ihre Bedürfnisse nicht oder nicht vernünftigt befriedigen können und das über einen langen Zeitraum.

                Was deinen Vorschlag mit den Sexarbeitern für absolute Beginner angeht, kann ich folgendes dazu sagen.
                Das Thema wird in den Forum immer wieder heiß diskutiert. Für viele Absolute Beginner ist ein Sexarbeiter keine Option, weil zum BEispiel wegen prekärer finanzieller Situation oder starken Ängsten gegenüber dem anderen Geschlecht, welche teilweise auf traumatische Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht zurückgehen. Oft ist der Grund für das Absolute Beginnerdasein auch der Grund warum ein Sexarbeiter keine Möglichkeit darstellt.

                https://abtreff.de/viewtopic.php?t=29834

                In meinem persönlichen Fall trifft beides nicht zu. Ich habe weder Berührungsängste mit Frauen noch zu wenig Geld. Ich suche nach einer vollwertigen Partnerschaft mit tiefer emotionaler Verbindung und nicht nach oberflächlichen Sex.

                  1. Letztlich kennen wir einander nicht und so kommt es, dass wir uns auch in solch einem Forum wechselseitig Dinge unterstellen, die womöglich aus anderen Bezügen in unserem Leben kommen. Ich denke, wir sehen auch hier in der Interaktion, dass wir alle schnell zu Bewertungen neigen und diese sodann bei noch fehlenden Informationen auf andere übertragen. Das ist sicherlich von allen Seiten für eine Partnerfindung nicht hilfreich.

                    Es gibt sehr widerstreitende Ansichten zu Sexarbeit (wäre wohl ein eigenes Thema, was zu erheblichen Kontroversen führen würde), aber auch dies wäre nur einklagbar im Sinne staatlicher Unterstützung unter der Prämisse, dass jemand anderes zustimmt.

                    Bei Partnersuche geht es jedoch um etwas ganz anderes und dies ist tatsächlich – wie Du es ja ebenso siehst – dezidiert nicht einklagbar. Es kann keine Rechte zu etwas geben, was unmittelbar in die Rechte anderer eingreift, aber das Recht zur Suche, das gibt es natürlich (auch nicht selbstverständlich und in Anbetracht von Kosten wird dies letztlich auch gesellschaftlich nicht allen gleich gewährt.).

                    Wenn wir lernen, offen miteinander reden zu können, wäre das vermutlich bereits der größte Schritt, um allseits zu mehr und besseren Beziehungne zu gelangen.

                  2. Mitglied says:

                    Deine Reaktion bestätigt lediglich die Sinnhaftigkeit des Ausschlusses von Absoluten Beginnern und ist womöglich auch eine Ursache weshalb diese Kategorie auf dich zutrifft.

                    Letztendlich ist jede:r! Mensch selbst verantwortlich für die Erfüllung eigener Bedürfnisse.

                    Wer die Statistiken sexualisierter Gewalt im Erwachsenenalter kennt, weiß, dass die Täter primär männlich und die Geschädigten primär weiblich sind.

                    Auch im DACH-Raum ist die Rate an Femiziden nach wie vor hoch. Der gefährlichste Mensch für eine Frau ist oft der eigene Partner (oder männliche Verwandte, Bekannte, Kollegen).

                    Dass Männer (ohne freien Sexzugang) bemitleidet werden sollen, passt zur Inceleinstellung.

                    Solange ein solches Gefälle besteht, ist es eine Konsequenz, dass Frauen entsprechende Kriterien und Grenzen setzen, sofern es ihnen möglich ist.

                    Aufgeschlossene, sensible Männer zeigen dafür Verständnis und verstehen die Kausalität.

                    PS:

                    Die Einsamkeit, die viele in einer Ehe erleben, wird von Singles gern vergessen.

                      1. Wir verfügen über Daten zu Absolute Beginners und konnten keinerlei Assoziationen mit Merkmalen feststellen, von denen bekannt ist, dass sie Gewalttätigkeit fördern können.

                        Es ist absolut richtig, dass bei sexualisierter Gewalt ein Geschlechtergefälle besteht, bei partnerschaftlicher Gewalt ist das aber nur gering ausgeprägt:

                        Eine Meta-Analyse von Desmarais et al. (2012), die 111 Studien aus industrialisierten, englischsprachigen Ländern zusammenfasste, ergab, dass 28,3 % der Frauen und 21,6 % der Männer angaben, ihren Partner schon einmal körperlich attackiert zu haben. Die Autoren betonen, dass die Erhebungen meist selbstberichtete Daten nutzen und keine Aussage über Schwere oder Kontext der Gewalt erlauben.

                        In einer ergänzenden Meta-Analyse desselben Teams wurde die Opferperspektive ausgewertet. 23,1 % der Frauen und 19,3 % der Männer gaben an, irgendwann in ihrem Leben Opfer körperlicher Gewalt durch einen Intimpartner geworden zu sein. Auch hier zeigte sich also eine weitgehende Geschlechtersymmetrie.

                        Eine umfangreiche Meta-Analyse von Archer (2000) untersuchte 82 Studien zu geschlechtsspezifischen Gewaltmustern in heterosexuellen Paaren. Frauen waren demnach häufiger als Männer dazu geneigt, mit Gegenständen zu werfen, zu schlagen, zu treten, zu beißen oder mit Objekten zu schlagen. Männer hingegen verübten häufiger schwerwiegendere Gewalthandlungen wie Würgen oder Zusammenschlagen. Insgesamt waren 62 % der durch Partnerschaftsgewalt verletzten Personen Frauen. Dies deutet auf eine höhere Schwere der männlichen Gewaltakte hin.

                        Eine systematische Übersichtsarbeit von Machado et al. (2024), die 42 Studien weltweit auswertete, stellte fest, dass bidirektionale Gewalt – also gegenseitige Gewalt in Paarbeziehungen – das häufigste Muster ist. Diese Form der Gewalt war häufiger als rein einseitige Gewalt von nur einem Partner. Die Prävalenz bidirektionaler Gewalt schwankte zwischen 2 % und 98,4 % in Abhängigkeit von Definition und Messmethode. Link:

                        Es zeigt sich insgesamt durchaus ein Unterschied mit einer höheren Betroffenheit von Frauen. Dieser Unterschied ist jedoch statistisch nur moderat ausgeprägt – es handelt sich keineswegs um zwei vollkommen unterschiedliche Gruppen, sondern um teils überlappende Gewaltmuster beider Geschlechter.

                        Dating-Standarts von Männern und Frauen, wo sie sich unterscheiden, haben wenig hiermit zu tun:

                        Männer schauen eher auf jugendliches Alter und Aussehen, Frauen stärker auf Status und Einkommen. Das sind aber alles nur Mittelwertunterschiede mit enormen Überlappungsbereich. Sie ergeben sich aus der anhaltenden Internalisierung gesellschaftlicher Rollenmodelle und sie nehmen ab.

                        Es gibt übrigens Frauen, Männer und nicht binäre Personen, die darunter leiden, dass sie keinen Zugang zu zwischenmenschlicher Sexualität haben. Ich kenne beide aus dem Coaching und wir sehen das ganz klar auch in unseren Umfragen. Da Menschen darunter leide, spricht nichts dagegen, hier mit Mitgefühl zu reagieren, oder?

                        Wichtig ist aber auch, dass die Betreffenden klar ihre möglichen Gefühle von Ärger erkennen und als dysfunktional sowie unberechtigt einordnen. Es gibt natürlich kein Recht auf Sex mit einer Person, weil beide dies wollen und aktiv zustimmen müssen. Es gibt daher auch keinerlei Grund, auf eine Personengruppe ärgerlich zu sein. So etwas ist in jeder Art und Weise nur schädlich.

                        Ja, die Katastrophisierung des Singe-Lebens ist überwertig, steht empirischen Befunden entgegen und unterschätzt wirklich massiv, dass auch Menschen in Beziehungen leiden können.

                • Simon says:

                  “Oder ein Kontakt entstand, weil sich nach Monaten und manchmal sogar Jahren (!) die andere Person plötzlich meldete.”

                  Sind ihnen Gründe bekannt für das lange Abwarten als auch für die schließlich erfolgte Reaktion?

                    1. Ich habe darüber keine genaue Übersicht. Motivationsschwankungen bezüglich der Partnersuche, andere Kontakte, die auseinandergehen, mehrfach wurde auch zurückgemeldet, dass unsere Aufforderung (/ie wir ein paarmal pro Jahr rumsenden), noch einmal alte Vorschläge anzuschauen, den Ausschlag gegeben hat, so dass eine Beziehung entstand. Es gibt letztlich unendliche Gründe, warum jemand womöglich zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht reagiert und später doch.

                  • Sven says:

                    Herzlichen Dank für einen weiteren Blog Artikel. Diesmal Anhand eines Beispiels und Teilnehmers mit Schilderungen in Situationen die vielen wahrscheinlich bekannt sind.
                    Ich bin schon sehr sehr lange bei Gleichklang, hatte schon viele Konversationen, Telefonate und auch schon mehrere kurze Beziehungen.
                    Natürlich gehören immer Zwei dazu, sowohl zum Bestehen einer Beziehung, wie auch zum Ende und ich habe definitiv aufgrund multipler Faktoren, keine einfache Persönlichkeit wodurch ich automatisch immer auch einiges an “Energie” koste (jedoch auch widerum einiges zurückgeben kann).
                    Und das ist heutzutage meiner Meinung nach ein ganz erheblicher Aspekt warum es so viele Singles gibt und Beziehungen oder Ehen über kurz oder lang wieder auseinader gehen. Eine Beziehung mit einem anderen Menschen aufbauen und erhalten kostet immer Energie und Zeit, oftmals reichlich von Beidem. Grade in Bezug auf die Energie ist es wohl so, dass viele diesen Faktor unterschätzen und allgemein nicht bereit sind, davon viel aufzuwenden oder die Energie ist durch das eigene Leben in dieser vielschichtigen und umfangreichen Gesellschaft ständig weitestgehend ausgereizt sodass eben für Beziehungsaufbau und Pflege wenig übrig bleibt. Grade heute hatte ich nochmal einen Chatverlauf angesehen mit einer Frau mit der ich Ende 2022 eine kurze Beziehung hatte. Viele Frauen sind heute in der Lage für sich alleine zu sorgen. Sie brauchen den Mann als Versorger nicht. Er ist dann im Leben der Frau mehr ein Mensch der eine Bereicherung für die schönen Momente sein soll, Es ist sozusagen ein Bonus, keine wirkliche Notwendigkeit, Mit dieser Einstellung und Lebensbasis fehlt dann leider die Bereitschaft die Energie aufzuwenden, die meistens für einen Beziehungsaufbau und Pflege nötig ist. Je länger man als Single lebt und sich sein Leben alleine arrangiert, je mehr Energie ist meistens nötig, eine wirkliche Beziehung mit allen Anpassungen zu ermöglichen.
                    Es wäre schön wenn diese thematik von wissenschaftlicher Seite mal betrachtet würde und in naher Zukunft eine Grundlage für einen Blogartikel wäre.
                    Energieaufwand für Beziehungsaufbau und Erhalt.
                    herzliche Grüße und einen schönen restlichen Frühling

                    • Lona says:

                      Schon der Titel trifft es ganz hervorragend, finde ich -– Vom Ärger zu Gelassenheit … Sie gehen mittlerweile viel souveräner mit Kritik, um, lassen sich nicht mehr so leicht auf die Palme bringen und strahlen dabei viel mehr Gelassenheit aus. Das tut der ganzen Diskussion gut.

                        1. Ich weiß nicht, ob ich mich geändert habe, nehme es aber als Kompliment 🙂

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                      Guido F. Gebauer

                      Geschrieben von

                      Guido F. Gebauer studierte Psychologie an den Universitäten, Trier, Humboldt-Universität zu Berlin und Cambridge (Großbritannien). Promotion an der Universität Cambridge bei Prof. N. J. Mackintosh zu den Zusammenhängen zwischen unbewusstem Lernen und Intelligenz. Im Anschluss rechtspsychologische Ausbildung, Tätigkeit in der forensischen Psychiatrie und 10-jährige Tätigkeit als Gerichtsgutachter. Gründung der psychologischen Kennenlern-Plattform Gleichklang 2006. Schreibt für diesen Blog und für vegan.eu und Hochsensible,.eu. Buchveröffentlichung "A Perfect Match? Online-Partnersuche aus psychologischer Sicht" im Mai 2022 im Edigo Verlag. Gebauer lebt und arbeitet in Kambodscha, wohin er Ende 2015 gemeinsam mit dem Geschäftsführer von Gleichklang Seksan Ammawat ausgewandert ist. Termine für ein ⇒ COACHING (Telefon, Video-Chat) können vereinbart werden. Direkter Kontakt für Anmerkungen zu Artikeln hier: gebauer@gleichklang.de