Kommentare (34)

  1. Walter Hofmann says:

    Gut gemacht, der Artikel. Sehr fundiert und einleuchtend.Aber das sagt der Kopf. Herz und Bauch sprechen (noch?) eine andere Sprache. Jedenfalls bei mir.

    Jedenfalls Besten Dank für die guten Denkanstöße!
    Herzlicher Gruß von Walter

      1. Das kann ich absolut verstehen, was Du über den Widerspruch von Kopf zu Herz/Bauch schreibst. Es ist dieser Wunsch nach der starken Anziehung, der uns sehr prägt und motiviert. Glücklicherweise spricht auch nichts dagegen. Denn in der Hauptstudie zeigt sich ja, dass immerhin ca. 1/3 der Beziehungen auch durch genau solch eine Anziehung entsteht und dieser Beziehungen verlaufen weder schlechter noch besser als die anderen 2/3 Beziehungen. Offenbar gleichen sich die Vorteile und Nachteile im Vergleich aus. Auch wenn Du also weiterhin nach Anziehung suchen kannst (wir erhalten viele Rückmeldungen, wo solch eine Beziehung entsteht), schließt dies nicht aus, dass im Verlauf doch eine sich über Freundschaft zur Liebe vertiefende Beziehung entsteht – und wenn dies der Fall ist, tritt eben auch Beziehungszufriedenheit ein.

    • ina says:

      Ich habe das Glück des Lebens gefunden mit einem
      Mann, den ich seit Kindheit kenne. 35 Jahre und 2 Ehen später war es endlich soweit und hat von meiner Seite als kleine Wohlfühl-Affäre gestartet, die sowieso nicht dauern würde bevor ich nach weit entfernt umziehe. Heute sind wir 8 Jahre zusammen und uns einig, noch nie so viel Vertrauen und Stabilität erfahren zu haben.

      Alles was in diesem Blogartikel steht kann ich absolut bejahen. Nur eins bitte immer beachten: den Aspekt, dass viel kann, nichts muss. Spekulativ auf eine Beziehung in eine Freundschaft zu gehen ist nicht der hier gemeinte Ansatz.

        1. Danke, dass Du Deine Erfahrung hier teilst. Du hast absolut recht, dass die Freundschaft ehrlich sein sollte. Also die ehrliche Bereitschaft für eine Freundschaft besteht und diese nicht nur vorgespielt wird. Aus solch einer Freundschaft kann denn eben auch die Möglichkeit für eine Beziehung entstehen, oder nicht. Es ist also tatsächlich ein anderer Ansatz als die Partnerfindung nach Anziehung.

          1. Aglaja says:

            Ist das wirklich ein anderer Ansatz?
            Echte Freundschaft — gibt es die nicht vielleicht sogar noch seltener als eine lebenslange Liebesbeziehung?– birgt m.E. natürlich in sich das Potential zur Liebesbeziehung. Die Antike machte es vor…

              1. Es ist insofern ein anderer Ansatz, als viele Menschen mehrere Freunde haben, aber nur einen oder eben keinen Partner:in. Auch können sich diese Freundschaften anfänglich erst einmal „ganz normal“ freundschaftlich entwickeln, bevor sich zeigt, dass eine romantische Vertiefung erfolgt. Insofern sehe ich dies schon als einen weiteren und alternativen Zugang zum Beginn einer Partnerschaft.

        2. Gebranntes Kind says:

          Mir stellt sich die Frage welche Qualität die Freundschaften hatten bei denen aus der Freundschaft eine romantische Beziehung wurde. Waren es lockere Freundschaften aus dem beruflichen Kontext, dem Vereinsleben oder dem Ehrenamt? Oder waren es tiefgehende emotional stark verbundene Freundschaften?
          Es ist nur eine Stichprobe aus einem einzigen 64 jährigen Leben mit zwei Ereignissen. Zweimal scheiterte der Versuch aus einer tiefen Freundschaft eine romantische Beziehung entstehen zu lassen. Einmal kam es zum sofortigen Bruch und einmal versandete die Freundschaft nach einiger Zeit.
          Für beide Seiten ist solch ein Ende natürlich aus einer tiefen Freundschaft viel belastender als aus einer eher lockeren Freundschaft.
          Solche Erfahrungen prägen, und in einer Situation würde ich den Erhalt der Freundschaft über die Chance einer romantischen Beziehung stellen.
          Wie kann man das Risiko des Bruchs verhindern? Gibt es auch dazu Statistiken?

            1. Es waren in der Studie tatsächlich sich vertiefende und dann sehr tiefe Freundschaften. Deine Erfahrung ist natürlich dennoch signifikant, nur scheitern eben auch sehr viele Annäherungen, die mit Anziehung beginnen. Es ist allgemein so, dass menschliche Beziehungsentwicklungen auch vom Scheitern bedroht sind. Zu dem von Dir angesprochenen Thema eines möglichen Bruchs schreibe ich nächste Woche, wo es um das Thema “Friendzone” geht, die darin besteht, dass eine Person eine Beziehung wünscht, die andere Person sie aber als Freund:in einordnet. Dazu gibt es eine Reihe an Befunden. Ebenfalls werde ich noch über Freundschaft+ schreiben, wo Freundschaften plus Sexualität bestehen, wobei die Freundschaften oft eher lockerer sind. Interessanterweise entwickeln sich aus diesen Freundschaften eher seltener Beziehungen.

              1. Liz says:

                Unabhängig davon, ob man dann am Ende solo ist, ist es doch ein großes Risiko, eine tiefe Freundschaft aufs Spiel zu setzen, oder? Das sehe ich hier als Unterschied zu “alle romantischen Beziehungen können scheitern”. Klar, aber wenn es eine ohne vorherige Freundschaft war, hat man dann keinen Freund verloren.

                  1. Das kann ich nachvollziehen, wobei die Annahme, dass ein Freund verloren geht, nicht zwangsläufig ist. Entsteht eine Partnerschaft, geht sicherlich eine Freundschaft in gewisser Weise verloren, weil sie sich in eine Partnerschaft verändert, die weiterhin einen stark freundschaftlichen Charakter haben kann. Von den Personen, die in den Studien untersucht wurden, wurde das gerade als positiv erlebt. Wenn keine Partnerschaft entsteht, weil eine Person es nicht möchte, bedeutet dies nicht notwendigerweise, dass nun die Freundschaft zu Ende wäre. Darüber werde ich aber noch schreiben. Nach Studien sind auch danach weiterhin alle Verläufe denkbar. Schließlich gibt es die Entwicklung, dass sich einfach bei beiden aus der Freundschaft quasi auf Wellenlänge eine Partnerschaft entwickelt. Das ist nicht planbar, aber es kann eintreten.

                • Gebranntes Kind says:

                  Danke für Ihre Antwort. Ich habe während meiner Mitgliedschaft bei Gleichklang gelernt meine Wünsche für die Beziehungsgestaltung zu hinterfragen und neu auszurichten. Und: Klare, offene Kommunikation ist wichtig für Beziehungsanbahnung und gelungene Beziehung. Geheime Wünsche, versteckte Andeutungen, Körperliche Avancen führen nur zu Missverständnissen und vermeidbaren Konflikten bzw. schmerzvollen Brüchen.
                  Schon allein diese Erfahrungen aus meiner Mitgliedschaft bei Gleichklang und Ihren Blog-Beiträgen war das investierte Geld wert. Und nach fast zwei Jahren müsste es statistisch gesehen ja bald klappen – ich bin guten Mutes.

              2. Judy says:

                Vielen Dank für diesen Artikel. Ich hab mich so oft schlecht gefühlt, weil ich auch spannende Männer immer erst einmal ge”friendzoned” habe. Teils aus Selbstwertzweifel, denn ich habe früh im Leben gelernt, dass ich nicht den gesellschaftlichen Idealen von Attraktivität entspreche, aber auch aus Sicherheitsbedürfnis….wer ist der andere wirklich? Hab dadurch auf viel Sex im Leben verzichten müssen, auch schade weil Mensch ist ja auch ein körperliches Wesen, aber immerhin zeigt mir dein Artikel dass das in punkto Partnersuche nicht falsch gewesen ist. Merci.

                  1. Danke für Deine Rückmeldung. Das, was Du schilderst, könnte womöglich noch einmal etwas anderes sein – darauf werde ich in zwei Wochen näher eingehen. Die Empfehlung lautet nicht, eine Beziehung nicht einzugehen, weil Selbstzweifel oder Ähnliches bestehen. Eine Beziehung, die auf unmittelbarer Anziehung basiert, ist ebenfalls etwas sehr Schönes. Sie ist absolut möglich und entsteht laut der Studie sogar bei etwa einem Drittel der Fälle.

                    Den Freundschaftsweg wählen wir insofern nicht bewusst, sondern er ergibt sich oft daraus, dass wir Menschen zunächst als Freund:innen kennenlernen und sich daraus im weiteren Verlauf eine Beziehung entwickelt. Das kann geschehen. Wenn Du jedoch eine Partnerschaft von vornherein blockierst – etwa aus den von Dir genannten Gründen –, kann es ebenso schwierig sein, dass sich aus einer Freundschaft noch eine Partnerschaft entwickelt.

                    Ich würde Dir daher raten, das eine zu tun und das andere nicht zu lassen: Lerne, Dich auf eine Beziehung einzulassen, wenn sie sich als Möglichkeit deutlich abzeichnet, aber pflege auch Freundschaften – womöglich entwickelt sich aus einer davon eine Beziehung.

                • Mitglied says:

                  Die meisten auf Gleichklang sind nur auf das “sofort Klick”-Empfinden aus, was sicherlich auch durch die Empfehlung, “alle Vorschläge anzuschreiben” verstärkt wird.

                  Im Hinblick auf gesellschaftliche Darstellung von Liebesbeziehungen möchte ich folgendes anmerken:

                  Die Mehrheit westlicher Serien und Filme stellt Sex ins Zentrum und auch als Beginn von Beziehungen dar.

                  Chinesische (Fantasy/Kaiserzeit)-Serien hingegen, stellen die Beziehungsentwicklung völlig anders dar:

                  Meistens treffen die beiden Hauptfiguren aufgrund der Umstände aufeinander, haben zum Beispiel ein ähnliches Ziel, das sie verfolgen (zum Beispiel eine Ungerechtigkeit aufdecken oder im Fantasybereich ein Artefakt finden oder etwas/jemanden retten).

                  Im Laufe der Zeit lernen sich die Figuren immer besser kennen, sodass sie beim Beziehungsbeginn schon miteinander vertraut sind und wissen, dass sie sich aufeinander verlassen können. Sie kennen sich meist nicht nur, wenn alles gut läuft, sondern auch, wenn sie krank, schwach oder verletzt sind.

                  Der Zeitfaktor innerhalb der Erzählung ist ebenfalls realistischer, da die Figuren sich mehrere Monate, selten auch Mal Jahre kennen, bevor sie eine Beziehung eingehen.

                    1. Ich denke ehrlich gesagt (und das sehen wir auch in den Daten), dass die Mitglieder bei Gleichklang deutlich weniger auf das sofortige Klick-Empfinden ausgerichtet sind als anderswo. Die Empfehlung, alle Vorschläge anzuschreiben, gilt in einem differenzierten Kontext: Solange sich kein Kontakt entwickelt, kann es sinnvoll sein, weitere Personen anzuschreiben – aber sofort innezuhalten, sobald sich ein echter Kontakt anbahnt, und dann sogar neue Vorschläge auszusetzen.

                      Du hast aber sicherlich recht, dass dieses Ideal-Schema keineswegs von den meisten eingehalten wird. Interessanterweise zeigen Studien auch, dass Beziehungen tatsächlich kulturübergreifend häufig aus Freundschaften entstehen. Sehr schön wurde das auch in einer qualitativen Studie aus Indien dargestellt, die ich aus Platzgründen nicht aufgenommen hatte.

                      Die Darstellung, die Du aus China beschreibst, lässt sich insofern auch auf westliche Länder übertragen – allerdings stehen solche Prozesse, wie Du richtig schreibst, bei uns kaum im Fokus. Das wäre durchaus veränderbar.

                      1. Mitglied says:

                        Die Mehrheit auf Gleichklang will sich sofort treffen oder sofort telefonieren, was für mich in die Klick-Mentalität fällt, da es bedeutet, zu faul zu sein, einen langsameren Kennenlernprozess zu akzeptieren und außerdem wieder aufs Äußere und “sofort funken” gesetzt wird.

                        Gerade auch bei Distanzen von 600 km und mehr sind sofortige Treffen sinnlos, denn ein einmaliges Treffen bedeutet nicht, dass man jemanden kennt und bei großen Distanzen besteht ohnehin eine Hürde des Offlinekennenlernens (und von regelmäßigen Treffen), die in derselben Stadt nicht vorhanden wäre.

                          1. Grundsätzlich zeigen Auswertungen, dass recht baldige Treffen eher in eine Beziheung münden (was nicht heißt, dass diese sofort beginnen müsste) als lang hinausgeschobene Treffen. Insofern würde ich aus dem Wunsch nach baldigen Treffen nicht auf eine “Klick-Mentalität” schließen. Trotzdem ist es natürlich richtig, dass bei sehr weiten Entfernungen noch einmal andere Dinge mit hineinspielen. Dass aber bei weitere Entfernungen ein sofortiges Treffen sinnlos ist, kann ich nicht erkennen. Wenn wir uns einmal an den Zahlen in der Studie orientieren würden, dann beginnen 1/3 der Beziehungen quasi sofort mit großer Anziehung. Ich kenne übrigens solche Beziehungen sogar über Länder- und Kontinentgrenzen, die auch dem Lauf der Zeit standgehalten haben. Aber auch in den 2/3 der Fälle, wo eine Beziehung langsam beginnt, kann ein erstes baldiges Treffen eine gute Bahnung sein, die sowohl über weitere Kommunikation mit digitalen Medien, einschließlich Video, als auch nach Möglichkeit weiteren Begegnungen – und wenn es Urlaub ist – vertieft werden kann.

                            1. Mitglied says:

                              Ich denke, dass es weniger am “baldigen” Treffen liegt als vielmehr daran, dass die Mehrheit auf Gleichklang unbedingt eine Beziehung will und irgendwie gehetzt ist.

                              Ich kenne so viele Paare, die sich online ohne Partnerbörse kennengelernt haben und teils erst nach mehreren Jahren offline getroffen haben und dann geheiratet haben mit gemeinsamen Kindern oder ohne Kinder zusammengezogen sind und stabile Beziehungen führen.

                              Allerdings waren das Menschen, die nicht unbedingt sofort irgendwen für eine Beziehung haben wollten, weil sie nicht allein sein konnten, sondern vor allem eine Beziehung realisieren wollten, die qualitativ ist.

                              (Ich war vor etlichen Jahren Mal bei Gleichklang und hatte dann eine lange Pause und von den Männern, die sich damals komisch verhalten haben im Bezug auf Kommunikation sind diverse immer noch bei Gleichklang und immer noch Single.)

                              • Es gibt Studien, die zeigen, dass Personen, die unbedingt eine Beziehung wollen, auch eher eine finden. Je stärker eine Beziehung und auch eine Bindung gewollt wird, desto aktiver werden die entsprechenden Personen und desto eher finden Sie eine Partnerschaft: Hier zur Studie. Ich denke, das ist auch positiv, denn es bedeutet, dass wir schon ein wenig selbst für unsere Partnerfindung beitragen können, dieser nicht nur hilflos zuschauen können. Auch wenn sich der Wunsch nach einer Beziehung insgesamt positiv auswirkt (und es finden bei Gleichklang viele eine Beziehung), so stimme ich Dir zu, dass die Vorstellung, gehetzt zu sein, ungünstig und wenig hilfreich ist, im Einzelfall zum Gegenteil führen kann. Sicherlich sind noch einige dabei, aber viele werden auch nicht mehr dabei sein. Grundsätzlich kannst Du davon ausgehen, dass jedes Jahr ungefähr 1⁄3 bis die Hälfte uns jeweils verlässt.

                      2. Lutz says:

                        Sehr interessante Sichten.
                        Mit mittlerweile 60 Jahren habe ich nicht mehr den Ansatz, mich schnell zu verlieben. Ja sogar, gar nicht an Verlieben zu denken, es irgendwie zu forcieren. Auch den Kontakt über die Partnerschaftskategorie möchte ich nicht leidenschaftlich starten. Da ist dann in gewisser Weise kein Unterschied zum Kontakt über die Freundschaftskategorie. In beiden Fällen bin ich an mein Gegenüber interessiert, was nicht heißt, dass man die Gemeinsamkeiten finden muss, damit es passen kann. Ich finde es auch gut, sich zu dehnen (z. B. aus der Komfortzone zu gehen), um mit der anderen mitzugehen.
                        Ich interessiere mich für die Persönlichkeitsstruktur, z. B. die Antreiber, ob sie passen. Diese sind nach meiner Meinung sehr aussagekräftig. (Da gehe ich nach dem PCM-Modell.) Es ist für mich nicht mit einem oder zwei “Dates” getan.

                          1. Ich finde Deinen Ansatz sehr vielversprechend und nachhaltig. Auch der Versuch, die Balance zu finden, zwischen Übereinstimmung und Erweiterung, ist stimmig, zumal Studien auch zeigen, dass Partnerschaft immer auch eine Selbsterweiterung ist und wir genau von dieser Selbsterweiterung psychisch sehr profitieren können.

                        • Simon says:

                          Ich habe eine Frage: Sie schreiben, dass ihnen berichtet werde, dass “auf der einen oder anderen Seite” etwas gefehlt habe. Gibt es hier im heterosexuellen Kontext eine geschlechtliche Prävalenz?

                            1. Ich höre das tatsächlich von Menschen aller Geschlechter und Gender und habe insofern nicht den Eindruck, dass es dort eine echte geschlechtliche Prävalenz gibt.

                          • Heide Kathrein Schmiedel says:

                            Lieber Herr Gebauer!
                            Ich bewege mich 72 Jahre auf dieser Erdenwelt. Die Feststellung über Freundschaft und/oder einfach längeres Kennen sich zu erfahren, finde ich sehr wichtig und gut.
                            Mein Weg war, da ich abgelegen wohne und nicht davon ausgehen kann/konnte, das jemand Sympathisches hier vorbei kommt, neugierig auf die Welt zuzugehen.
                            So habe ich versucht, allen angebotenen freien Texten Ihrer Gleichklang-Plattform/Partnersuche (ich war knapp 40 Jahre verheiratet) , immer gründlich nachzuspüren. Nicht viele Männer schafften es, so ehrlich wie möglich sich zu reflektieren und mich dadurch über sich zu “informieren”. Aber wenn es passierte, erhielt ich die Möglichkeit neugierig zu werden und zu reagieren.
                            Ich war immer bemüht bei meiner Suche, sich baldmöglichst persönlich an einem neutralen Ort zu begegnen, um nicht “im Selbstgespräch” und allein sich phantastische Vorstellungen aufzubauen – mit dem etwas flapsigen Satz, man müsse ja nicht gleich ein Paar werden. Damit wollte ich uns beiden Freiheit geben.
                            Infolge gab es dann, ein bis mehrere neutrale Begegnungen. Das klingt so viel – ich hatte vielleicht 3 oder 4 verschiedene Begegnungen über 3 Jahre verteilt.
                            Jetzt kenne ich einen 68 jährigen Mann seit einem halben Jahr und wir sind viel zusammen. Ich erlebe/prüfe, was alles gut geht und wie weit ich mich dehnen lassen kann zu gunsten der Schönheiten, die wir zusammen erleben und ich ahne, dass es gelingen könnte.
                            So ist mein Weg und ich bin sehr zufrieden damit.
                            Herzlichen Dank für Ihre für mich sehr glaubhaften Bemühungen und Aktivitäten Ihrer Plattform, lieber Herr Gebauer.

                            • Webseite - kontakt@heide-schmiedel.de
                            1. Ich freue mich sehr, dass Sie Ihren Erfahrungsweg mit uns teilen. Ich wünsche nun Ihnen beiden, dass Sie weiterhin vieles Positives miteinander unternehmen und so zusammenfinden. So wie Sie es schildern, sehe ich alle Chancen, dass es eine tragfähige, dauerhafte und beglückende Beziehung werden wird.

                              1. Liz says:

                                PS: Tatsächlich sind ein größerer Teil meiner engeren Freundschaften mit Männern love (interest)/Sex first.
                                Geht also auch andersrum 😀

                                  1. Ja, absolut der umgekehrte Weg ist auch möglich und kann ebenfalls zu wertvollen Beziehungen führen.

                            2. Liz says:

                              Ich würde sagen, dass ich zum Kontaktausbau, egal mit welchem “Ziel” ein gewisses Gefühl von passender Wellenlänge brauche. Hatte ich in fünf Jahren (oder so ähnlich, weiß ich gar nicht mehr) bei Gleichklang einmal, da wurde eine schöne Affäre draus bis er plötzlich starb. Mehr war von seiner Seite nicht gewünscht und wär von meiner Seite auch nicht drin gewesen (weder Freundschaft noch Partnerschaft).
                              Ich hab oft noch zweite Treffen verabredet, aber komme davon eher ab, es war idR eher noch schleppender als die ersten Treffen. Ansonsten komme ich gut mit Menschen in Kontakt.
                              Freundschaften haben sich manchmal auch nach längerem Kennen (z.B. als Kolleg*innen) entwickelt, romantisches Interesse manchmal auch, aber fast nur, wenn ich im allerersten Moment der ersten Begegnung, auch, wenn das überhaupt nicht Thema oder von Interesse war, sexuelles Potential wahrgenommen habe. Das war bei fast allen Männern, mit denen ich, sei es nach Jahren der Bekanntschaft, mal im Bett war, der Fall.
                              Ist dann halt nie was Romantisches draus geworden.
                              Meine männlichen Freunde sind alle seit Jahr und Tag fest vergeben.
                              Bei Gleichklang Freundschaftssuche “eigentlich zur Partnersuche” zu betreiben, kommt mir widersinnig vor, ich habe sehr viele Freundschaften und komme zeitlich kaum hin.
                              Wenn eine tolle Person in mein Leben kommt, kann ich das schon integrieren, aber gezielt noch mehr so “erste Treffen”-Situationen zu schaffen, die mir häufig weniger Spaß machen als die Alternativen, möchte ich ungern.

                                1. Ich meine auch nicht, die Freundschaftssuche als Partnersuche, sondern als Freundschaftssuche zu betreiben. Aber eben auch (nicht nur bei Gleichklang-Freundschaften) offen dafür zu sein, dass womöglich aus einer Freundschaft eine Partnersuche werden kann. Und umgekehrt kann es sein, dass bei der Partnersuche eine Freundschaft entsteht, die vielleicht eines Tages zu einer Partnerschaft wird.Auch bei der Partnersuche kann der Beginn freundschaftlich sein.

                              • Lona says:

                                habe ich wieder verschlungen, wollte mich gleich dazu melden, hatte dann aber doch Angst vor der eigenen Courage … vielleicht ist mein Anliegen zu der Thematik eher eine Frage für den Psychologen.

                                Bei mir ist es halt so, dass ich im Rahmen meiner festen unverbrüchlichen Freundschaften keine Hemmung habe, mich unumwunden dazu zu bekennen – das Wort von der Liebe geht mir ohne Probleme über die Lippen, wenn es um meine Lieben [Freunde] geht. Wohlgemerkt sind das alles Freundschaften, die sich gänzlich ohne Sex definieren.

                                Geht es aber um meine wechselnden Liebschaften, also den Leuten mit denen ich sexuell intim bin, dann würde ich das Wort von der Liebe niemals in den Mund nehmen.

                                Bin ich komisch? Beziehungsweise noch zu retten …

                                  1. Deine Schilderung lässt mich sofort an die sexuelle Konfigurationstheorie von Sari van Anders denken, die nämlich eine Unterscheidung einführt zwischen romantischen und sexuellen Gefühlen, die in verschiedenen Konstellationen auch auseinanderlaufen können. So kann es Menschen geben, die bei sexuellen Kontakten genau keine romantischen Gefühle erleben und diese möglicherweise aber bei freundschaftlichen Beziehungen erleben. Das ist weder komisch noch muss es gerettet werden, sondern es kann auch einfach nur bedeuten, dass eben tiefe Freundschaften mit Liebe und interessante sexuelle Beziehungen ohne oder mit weniger Liebe entstehen.

                                • Ulrich Walluhn says:

                                  Alle Partner-Theorien sind ja schön und nett und aus meiner Sicht auch teilweise richtig. Aber sie bleiben Theorie. Und sie blenden einen entscheidenen Punkt vollkommen aus: Die voranschreitende allgemeine Zerrüttung der Gesellschaft durch Spaltung, Verarmung, Stress und Überlastung und ähnliches.
                                  Ich selbst habe nach dem Tod meiner Frau (43 Jahre Ehe) via Internet aber auch klassischer Suche über Zeitungsanzeigen nur negative Erfahrungen mit Frauen machen müssen. Die Gründe:
                                  1. Kein hoher sozialer Status trotz Hochschulbildung infolge kleiner Rente/Witwerrente (kein PKW, kein Smartfone und so weiter),
                                  2. Ich bin ein sehr femininer Mann, der sich ungwöhnlich (fraulich) kleidet und überaus lange offene Haare trägt (mit 66 Jahren),
                                  3. Ich folge nicht dem Zeitgeist und leben abseits der allgemeinen gesellschaftlichen Vorgaben.

                                  Was passierte nun kürzlich?

                                  Ich hatte bzw. habe die Wahl zwischen Null und zwei Frauen. Beide kenne ich aus der DDR, eine seit 52 und die andere seit 38 Jahren. Mit einer (38 Jahre) bin ich seit 1986 in enger Freundschaft und platonischer Liebe verbunden, die zweite (52 Jahre) sah ich 43 Jahre nicht und erst dann wieder. Bei beiden im ersten Treffen (1986 bzw. 1977) Liebe auf den ersten Blick. Und dann wieder Liebe auf den ersten Blick (1977 zu 2020).
                                  Ein Kennenlernen in der DDR war unbeschwert und weit ehrlicher denn heute. Die Menschen waren einfach natürlicher.
                                  Beide Frauen führen seit 2020 eine lesbische Beziehung. Und beide Frauen lieben mich wie ich sie. Und beide meinen, ich sei eher ein “Schwanzmädchen” als ein Mann. Vermutlich richtig.
                                  Ich führe mit beiden jetzt eine sogenannte Trigamie, also eine Liebe zu Dritt. Wir sind sehr glücklich und intim sehr erfüllt dabei.
                                  Dies alles steht gegen jede Theorie. Es sollte allen zu denken geben.

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                                  Guido F. Gebauer

                                  Geschrieben von

                                  Guido F. Gebauer studierte Psychologie an den Universitäten, Trier, Humboldt-Universität zu Berlin und Cambridge (Großbritannien). Promotion an der Universität Cambridge bei Prof. N. J. Mackintosh zu den Zusammenhängen zwischen unbewusstem Lernen und Intelligenz. Im Anschluss rechtspsychologische Ausbildung, Tätigkeit in der forensischen Psychiatrie und 10-jährige Tätigkeit als Gerichtsgutachter. Gründung der psychologischen Kennenlern-Plattform Gleichklang 2006. Schreibt für diesen Blog und für vegan.eu und Hochsensible,.eu. Buchveröffentlichung "A Perfect Match? Online-Partnersuche aus psychologischer Sicht" im Mai 2022 im Edigo Verlag. Gebauer lebt und arbeitet in Kambodscha, wohin er Ende 2015 gemeinsam mit dem Geschäftsführer von Gleichklang Seksan Ammawat ausgewandert ist. Termine für ein ⇒ COACHING (Telefon, Video-Chat) können vereinbart werden. Direkter Kontakt für Anmerkungen zu Artikeln hier: gebauer@gleichklang.de